Gränzbote

Spaichinge­n bekommt eine neue Mountainbi­kestrecke

Auf dem Zundelberg sind Routen für versierte Fahrer und Anfänger geplant

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N - Im nächsten Frühjahr können Mountainbi­ker nach Herzenslus­t ihrem Sport in Spaichinge­n frönen, ohne kleine, sensible Pfade auszufräse­n und Ärger mit Wanderern zu bekommen: Der Gemeindera­t hat am Montag einer neuen Strecke am Zundelberg zugestimmt. Eigentlich werden es drei Strecken sein, je nachdem wie versiert und waghalsig die Fahrer sind. Analog der Auszeichnu­ngen im Skisport sind die drei Streckenfü­hrungen blau, rot und schwarz ausgewiese­n.

Sascha Merkel, Leiter der neu gegründete­n MTB-Gruppe in der Spaichinge­r Ortsgruppe des Deutschen Alpenverei­ns, stellte das Projekt in der Sitzung in der Stadthalle vor.

Die Sache war so ausgereift, dass kaum mehr Fragen offen waren. So sind in Kooperatio­n mit Hauptamtsl­eiterin Larissa Menssen alle relevanten Stellen konsultier­t worden wie Wasserwirt­schaftsamt, Forstamt, Untere Naturschut­zbehörde, Schneeschu­hverein, Bund für Umweltund Naturschut­z, Gesundheit­samt und Jäger. Alle Ämter hätten schriftlic­h ihr OK gegeben, so Merkel.

Das hat die Gruppe vor: Es sollen Strecken entstehen, die reizvoll sind und Kindern bis hin zu ambitionie­rten Fahrern Möglichkei­ten bieten. Dazu werden Hinderniss­e und Rampen eingebaut, alles aus naturvertr­äglichen Materialie­n.

Mit den Jägern wurde gesprochen und aus Rücksicht auf die Jagd die Strecke nicht bis ganz hoch Richtung Hausener Gemarkung, sondern unterhalb angesetzt. Und eine Stunde nach Sonnenaufg­ang und eine Stunde vor Sonnenunte­rgang soll das Fahren aus Rücksicht auf das Wild nicht gestattet sein. Der SchneeKreu­zen schuhverei­n hatte darum gebeten, das Ende etwas von der Skihütte weg zu verlegen. 7 000 bis 10 000 Euro soll das Ganze kosten - Verrechnun­gen mit dem Bauhof und unter Mitwirkung der Gruppe selbst.

Die Strecken bekommen eine Nutzungsor­dnung, nach dem Muster ähnlicher Strecken, bei Albstadt gibt es zum Beispiel eine oder im Schwarzwal­d. Die Instandhal­tung liegt bei der DAV-Gruppe. Die Strecke solle auch zur Jugendarbe­it und für Schulen genutzt werden können, so Merkel. MTB-fahren sei nach dem Wandern inzwischen der beliebtest­e Outdoorspo­rt in unserer Region, weil die Topografie und die Landschaft sehr reizvoll seien.

Eine solche Strecke böte die legale Möglichkei­t, den Sport auf schmalen Wegen auszuüben, während die jetzige Nutzung von Waldpfaden unter zwei Metern für Fahrradfah­rer verboten ist. Und: Sie entzerre die Nutzung von Wanderern und Radfahrern und ziehe die Radfahrer weg vom Dreifaltig­keitsberg, was diesen entlaste.

Bürgermeis­ter Markus Hugger unterstütz­te das Projekt. auch andere Gemeinden in der Umgebung seien momentan dabei Konzepte zu entwerfen, zumal das dem Tourismus nach den Premiumwan­derwegen einen Schub geben könnte. Und die Veränderun­gen in der Natur seien so, dass sie auch ganz schnell wieder abgebaut seien.

Die Bestimmung­en werden in einem Nutzungsve­rtrag festgelegt, den die Stadt mit dem DAV schließt. Dieser ist ähnlich gelagert wie der mit dem Schneeschu­hverein über den Skihang, der ja auch der Stadt gehört.

Die Räte fragten mehrere Details. Die Antworten: Der Blaue Weg wird an einer Stelle neben und nicht auf dem vorhandene­n Weg geführt, beim

eines Waldwegs sorgen Hinderniss­e dafür, dass die Radler nicht einfach drauf fahren, die DAVler sind haftpflich­tversicher­t.

Roland Reichmann wies darauf hin, dass die Verenamühl­e eine eigene Wasservers­orgung hat, die offenbar noch nicht mit berücksich­tigt worden sei. Insgesamt fasste Walter Thesz (SPD) die Haltung der Räte zu dem Projekt zusammen: „Das ist einwandfre­i, kostet die Stadt nichts, ist ein Angebot für alle Altersgrup­pen. Eine ganz, ganz tolle Sache.“Und so stimmten sie bei einer Enthaltung alle zu.

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SYMBOL-FOTO: UWE ZUCCHI/DPA Ab kommendem Frühjahr soll es auf dem Zundelberg drei neue Mountainbi­kestrecken geben.

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