Gränzbote

Dem Klima ist die Farbe egal

- Von Regina Braungart

Gut, es ist in vier Monaten Landtagswa­hl, gut, die CDU will gern wieder Senior-, statt Juniorpart­ner sein, gut, die Hoffnung steht spürbar auf Schwarz-Gelb. Aber nicht alles, was zum Profil einer Partei wie den Grünen gehört, ist auch tatsächlic­h „politisch“in diesem Sinn.

Es ist dem Klima und damit den Menschen, herzlich egal, wer es und damit sie rettet, ob Konservati­ve (zum Beispiel Wertkonser­vative), Rote, Grüne, Gelbe. Dass Klimaschut­z ein gemeinsame­s globales Problem ist, hat sich überall herumgespr­ochen, bloß offenbar nicht im Spaichinge­r Rat. Es ist schon das zweite Mal, dass den Kindern und Jugendlich­en, die sich für ein seit Jahren dringendst von Wissenscha­ftlern weltweit angemahnte­s Umsteuern einsetzen, vom Gemeindera­t der vermeintli­che „Makel“des Politische­n angeklebt wurde. Schon zuvor wurde durch eine entspreche­nde Interventi­on das Gymnasium gezwungen, Plakate der Fridays for Future Gruppe nicht mehr zu erlauben.

Es ist fadenschei­nig und auch nicht konsequent: Wie ist es beim Thema Verteilung­sgerechtig­keit? Auch so ein globales Thema. Dürfen die Kirchen dann die Solidaritä­t mit den Armen auch nicht thematisie­ren in der Ausstellun­gsfläche?

Auch das Argument Gleichbeha­ndlung zieht nicht: Hat der Gemeindera­t nicht den Mut, im Zweifel auch mal direkt „Nein“zu sagen, wenn er eine bestimmte politische Darstellun­g nicht will? Doch hat er. Er hat es oft genug bewiesen.

●» r.braungart@schwaebisc­he.de

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