Dem Klima ist die Farbe egal
Gut, es ist in vier Monaten Landtagswahl, gut, die CDU will gern wieder Senior-, statt Juniorpartner sein, gut, die Hoffnung steht spürbar auf Schwarz-Gelb. Aber nicht alles, was zum Profil einer Partei wie den Grünen gehört, ist auch tatsächlich „politisch“in diesem Sinn.
Es ist dem Klima und damit den Menschen, herzlich egal, wer es und damit sie rettet, ob Konservative (zum Beispiel Wertkonservative), Rote, Grüne, Gelbe. Dass Klimaschutz ein gemeinsames globales Problem ist, hat sich überall herumgesprochen, bloß offenbar nicht im Spaichinger Rat. Es ist schon das zweite Mal, dass den Kindern und Jugendlichen, die sich für ein seit Jahren dringendst von Wissenschaftlern weltweit angemahntes Umsteuern einsetzen, vom Gemeinderat der vermeintliche „Makel“des Politischen angeklebt wurde. Schon zuvor wurde durch eine entsprechende Intervention das Gymnasium gezwungen, Plakate der Fridays for Future Gruppe nicht mehr zu erlauben.
Es ist fadenscheinig und auch nicht konsequent: Wie ist es beim Thema Verteilungsgerechtigkeit? Auch so ein globales Thema. Dürfen die Kirchen dann die Solidarität mit den Armen auch nicht thematisieren in der Ausstellungsfläche?
Auch das Argument Gleichbehandlung zieht nicht: Hat der Gemeinderat nicht den Mut, im Zweifel auch mal direkt „Nein“zu sagen, wenn er eine bestimmte politische Darstellung nicht will? Doch hat er. Er hat es oft genug bewiesen.
●» r.braungart@schwaebische.de