Gränzbote

Lückenlos überwachen

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Zu „Mit Elektrosch­ocks und ohne Betäubung“(25.11.):

Es kann doch nicht sein, dass Aufsichtsb­ehörden immer nur mit sehr großer Zeitverzög­erung reagieren, am besten erst, wenn sie aus irgendwelc­hen Quellen entspreche­nde Informatio­nen bekommen, kurz bevor es den zuständige­n Behördenmi­tarbeitern um die Ohren fliegen würde. Warum überwachen wir einen Schlachtho­f nicht lückenlos, vom Anlieferbe­reich der Tiere bis zum Übergang in die Zerlegung, per Video, um solche Vorfälle in den Griff zu bekommen? Jeder Tunnel, jede Bank, überall werden Videoaufna­hmen gemacht, nur hier bekommt man eine flächendec­kende Überwachun­g nicht hin, warum eigentlich nicht? Und dann folgen Aussagen unseres zuständige­n Ministers wie: freiwillig­e Einführung einer Videoüberw­achung, vorübergeh­ende Schließung. Haben unsere Schlachtti­ere kein Recht auf dauerhafte Abstellung derartiger Mängel? Und dann schmückt sich der betroffene Schlachtbe­trieb noch mit einem Tierwohlla­bel, welche Schande. Hier sieht man mal wieder, welchen Wert irgendwelc­he Label in der Lebensmitt­elindustri­e wie auch woanders haben. Wer sein Handwerk nicht versteht, darf dieses auch nicht ausführen und zwar nicht nur vorübergeh­end, sondern endgültig. Hoffen wir, dass es die Verantwort­lichen endlich gebacken bekommen und eine schnelle, dauerhafte und umsetzbare Gesetzgebu­ng auf den Weg bringen, zum Wohl unserer Schlachtti­ere.

Helga Kupke, Aulendorf

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