Hürde zu Recht hoch
Zur Debatte um die Corona-Impfungen:
Das Thema Corona-Impfung ist in aller Munde und befeuert eine lebhafte Debatte um das „Für und Wider“einer Impfpflicht. Einerseits sorgt ein möglicher Durchbruch bei der Suche nach einem geeigneten Impfstoff für Schlagzeilen, andererseits aber auch die Forderung nach einer Zwangsimpfung zum Schutz aller Bürger. Diese dürfte jedoch rechtlich zumindest bei der Gesamtbevölkerung schwer durchsetzbar sein, zumal eine Impfung immer ein Eingriff in die vom Grundgesetz garantierte körperliche Selbstbestimmung und damit auch in die Persönlichkeitsrechte jedes Einzelnen ist. Eine solche Ausübung staatlichen Zwanges ist nicht nur fachlich zu begründen, sondern muss auch ethisch und politisch verantwortbar sein. Die Hürde für eine Impfpflicht ist also zu Recht sehr hoch. Nachdem durch das Corona-Virus seit Januar 2020 jedoch weltweit bereits über 1,3 Millionen Menschen gestorben sind und die Pandemie die Volkswirtschaften vieler Länder an den Rand des Zusammenbruchs gebracht hat, dürfte eine Impfpflicht jedoch mehr als zwingend geboten sein. Allerdings müsste auch schnellstmöglich ein wirksamer Impfstoff zur Verfügung stehen, der von der Bevölkerung akzeptiert wird und durch den eine Rückkehr in ein normales Leben ohne Lockdown und Einschränkung der Freiheitsrechte in vollem Umfang ermöglicht wird. Damit wäre auch den Impfgegnern und Anhängern von Verschwörungstheorien mit der als Stimmungsmache verbreiteten „Zwangsimpfung“automatisch jegliche Legitimation entzogen.
Dietmar Helmers, Westerheim