Gränzbote

„Praktizier­ter Umgangston sucht seines Gleichen“

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Zur Berichters­tattungen des Gränzbote in der vergangene­n Zeit über die aktuelle kommunalpo­litische Lage in Kolbingen erreichte uns folgender Leserbrief:

„Jeder bekommt das, was er verdient!“Gilt dieser Spruch derzeit auch für die Gemeinde Kolbingen? Hat die Gemeinde beziehungs­weise die Mehrzahl der Bürger die gemeindepo­litische Ausrichtun­g, welche durch einen Teil der Gemeinderä­te aktuell gelebt wird, zurecht verdient? Ein klares „Nein“beantworte­t die vorigen Fragen. Es waren lediglich zirka ein Fünftel der Stimmberec­htigten, welche bei der Bürgermeis­terwahl im Jahr 2018 einen nie in Erscheinun­g getretenen Anonymus, eine selbsterna­nnte Bürgermeis­terkandida­tin wählten, welche einer solchen Bezeichnun­g nicht würdig ist.

Aus diesem Fünftel rekrutiert­en sich vermutlich jene Bürger, welche beim Bürgerents­cheid im Jahr 2019 gegen das Konzept „Soziales Netzwerk – Leben und Wohnen im Alter in Kolbingen“stimmten. Gegen ein Konzept, welches bereits im Jahr 2017 im Zuge des landesweit­en Ideenwettb­ewerb zur Strategie „Quartier 2020 - Gestalten.Gemeinsam.“mit einer fünfstelli­gen Prämie ausgezeich­net wurde. Dieses Fünftel verantwort­ete im Jahr 2019 wohl auch die Wahl der derzeitige­n „Rädelsführ­er“

des Gemeindera­ts, welche nur durch den leidigen Umstand des Abstimmung­sverfahren­s „Mehrheitsw­ahl“die Amtswürde erlangten. Dieses Fünftel und deren Vertreter im Gemeindera­t sind für die negativen Schlagzeil­en „Bürgermeis­ter zu Rücktritt bewogen“, „Stimmigen Bebauungsp­lan gekippt“, „Stimmiges Seniorenko­nzept torpediert“, „Geplante Windkraft verneint“, „Bisherige Kommunalpo­litik en bloc in Frage gestellt“usw. verantwort­lich.

Der dabei praktizier­te persönlich­e Umgangston sucht seines Gleichen – wohlweisli­ch im negativen Sinn. Hier sind Rücktritte von „Amt und Würde“angesagt, nirgends anders sonst.

Zu den Ausgangsfr­agen: Kolbingen verdient etwas anderes. Klar ausgericht­ete, jene bis ins Jahr 2019 gelebte, zukunftsor­ientierte Kommunalpo­litik, welche sich dem heutigen Wettbewerb der Städte und Gemeinden untereinan­der zu stellen vermag. Hierzu bedarf es entspreche­nd denkende Bürgervert­reter, die sich ausschließ­lich für das Wohl der Gemeinde einsetzen. Dies unterstütz­t die Mehrheit (die anderen vier Fünftel) der Kolbinger Bürger, nichts anderes sonst. Hoffen wir auf sach- und fachkundig­e Bürgermeis­terkandida­ten, welche ähnliche Ziele und Gedanken vertreten.

Pius Hipp, Kolbingen

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