Land fördert Gesundheitszentrum Spaichingen
217 000 Euro für eines von vier „zukunftsweisenden Projekten“für die Primärversorgung
SPAICHINGEN/TUTTLINGEN (pm/ sz) - Wie wir bereits berichtet haben, erhält der Landkreis Tuttlingen vom Land Baden-Württembeg eine Fördersumme von 217 000 Euro für die „Etablierung von Strukturen der Primärversorgung“am Gesundheitscampus Spaichingen. Wie aus einer jetzt veröffentlichten Pressemiteilung des Landes hervorgeht, ist der Gesundheitscampus damit eines von vier Projekten im Land, die als „zukunftsweisend“für die Primärversorgung gefördert werden.
Ziel des Projekts sei, die Gesundheitsversorgung bedarfsgerecht zu stärken, heißt es in der Pressemeldung des Gesundheitsministeriums. Der künftige Gesundheitscampus Spaichingen soll ein breites Angebot an medizinischen, pflegerischen und gesundheitsnahen Dienstleistungen bieten, heißt es in der Pressemitteilung.
Es sollen konzeptionelle Arbeiten im Bereich der Umsetzung der interprofessionellen Zusammenarbeit und der Steuerung der Patientenversorgung stattfinden sowie konzeptionelle und koordinative Tätigkeiten, die derzeit nicht in den Vergütungssystemen abgebildet werden.
Zudem sollen Patientenlotsen und Case-Manager etabliert werden. Diese vermitteln Patienten die passenden Versorgungsangebote, leiten sie an andere Gesundheitsprofessionen weiter und haben den Überblick über den gesamten Behandlungsverlauf.
In solchen lokalen Gesundheitszentren und -netzwerken, so das Ministerium, können Angehörige verschiedener Gesundheitsberufe besser zusammenarbeiten und Patienten durch eine enge und kontinuierliche Abstimmung umfassend betreuen. Das Ministerium für
Soziales und Integration stellt für die jetzt vier ausgewählten Vorhaben jeweils bis zu 300 000 Euro an Fördermitteln bis Ende des Jahres 2022 bereit. Die Projekte hatten sich auf einen Förderaufruf des Ministeriums im Juni 2020 beworben.
Gesundheitsminister Manne Lucha: „Wir brauchen in Baden-Württemberg eine regional passgenaue, gut erreichbare ambulante Gesundheitsversorgung. Lokale Gesundheitszentren, auch Primärversorgungszentren genannt, sind ein wichtiger Baustein, um die kommenden großen Herausforderungen im Gesundheitssystem zu bewältigen. Die vier ausgewählten Förderprojekte untersuchen, welche Voraussetzungen und Gegebenheiten erfolgreiche Zentren und Netzwerke in diesem Bereich benötigen. Dabei fokussieren sie sich auf unterschiedliche Schwerpunkte.“
Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass eine enge und konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Sektoren entscheidend ist. Zukünftig werde unabhängig von der Corona-Pandemie unter anderem die Aufgabe entstehen, dass dort, wo Kliniken schließen, regional angepasste sektorenübergreifende Angebote zu schaffen sind, die weiterhin eine gute Versorgung der Menschen sicherstellen.
Für Patienten sollte dabei perspektivisch der Zugang zum Versorgungssystem über die Primärversorgung gehen. Diese bietet eine Erstberatung und medizinische Grundversorgung. Präventive, gesundheitsfördernde, kurative, pflegerische, rehabilitative und palliative Maßnahmen gehören zum Begriff der Primärversorgung dazu. Eine Kontinuität in der Versorgung sei hierbei wesentlich.