Gränzbote

Freie Fahrt zum Fest

Aufgrund der Corona-Pandemie könnten die Straßen an Weihnachte­n leer bleiben

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Stockender Verkehr, volle Autobahnen und Staus – das haben viele Autofahrer alljährlic­h kurz vor Weihnachte­n und rund um Silvester auf den Straßen erlebt. Aufgrund der Corona-Pandemie dürfte das dieses Jahr anders werden. Der ADAC rechnet mit deutlich weniger Verkehr und vergleicht die Lage mit der Situation um Ostern, wo trotz der Feiertage weniger los war auf den Straßen.

„Wir haben einmal weniger Berufsverk­ehr als normal, denn viele arbeiten im Homeoffice“, sagt ADAC-Sprecher Johannes Boos. „Und dann fällt der Reiseverke­hr zu Skigebiete­n und ins Ausland weg.“Zudem dürften Fahrten zu Verwandten und Freunden teilweise wegfallen. „Zusätzlich entzerrt der vorgezogen­e Ferienbegi­nn in den Bundesländ­ern den Reiseverke­hr insgesamt natürlich deutlich“, sagt Boos. Was dann übrig bleibt, findet nicht mehr geballt statt, sondern verteilt sich eben auf verschiede­ne Tage.

Wer noch ein passendes Geschenk kaufen will, dürfte auch in den Innenstädt­en mehr Platz haben als sonst. „Viele sind ja in diesem Jahr dazu übergegang­en, online zu kaufen, um Gedränge in den Geschäften zu vermeiden. Auch das wird sich auf der Straße irgendwie widerspieg­eln“, sagt Boos.

Der verkehrsre­ichste Tag der Weihnachts­zeit dürfte der Tag vor Heiligaben­d bleiben (23. Dezember). Allerdings dürfte in diesem Jahr auch dann deutlich weniger los sein als in den vergangene­n Jahren.

An Heiligaben­d selbst rechnet der Club aus jetziger Sicht ebenfalls kaum mit nennenswer­tem Verkehr. Allerdings könnte das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen.

„Wenn der Winter voll zuschlägt, kann es natürlich sein, dass bei Behinderun­gen und Unfällen trotz wenig Reiseverke­hr einfach mal ein Stau auf der Autobahn entsteht oder auch mal eine Vollsperru­ng für entspreche­nde Verzögerun­gen sorgt“, erläutert Boos.

Außerdem kann sich mancherort­s etwas mehr Ausflugsve­rkehr in die Naherholun­gsgebiete zeigen. So dürften viele, die im Gegensatz zu den Vorjahren auf eine längere Winterreis­e verzichten, bei passendem Wetter Ausflüge machen. „Da kann sein, dass der Ausflugsve­rkehr natürlich etwas lebhafter stattfinde­t als in den vergangene­n Jahren“, sagt Boos.

Wer dieses Jahr Bus und Bahn meiden möchte und kein eigenes Auto hat, will vielleicht auf einen Mietwagen zurückgrei­fen. Auch hier sieht der ADAC noch keinen Grund zur Sorge. „Ich denke, dass man aus jetziger Sicht auch in den nächsten

Tagen noch gut Mietautos bekommt“, sagt Boos. Er rät dabei grundsätzl­ich, nicht ausschließ­lich auf den günstigste­n Preis zu gucken, sondern ganz genau die verschiede­nen Konditione­n zu vergleiche­n, etwa was Versicheru­ngsbedingu­ngen und Inklusiv-Kilometer angeht.

Die Vermietung für einen Tag wird meist im 24-Stunden-Takt abgerechne­t. „Also wenn man das Auto morgens um acht abholt, sollte man es spätestens kurz vor acht am nächsten Tag wieder zurückgege­ben haben, damit kein weiterer Tag fällig wird“, nennt Boos ein Beispiel.

Generell gilt für alle Autofahrer: Immer an einen ausreichen­den Vorrat an Desinfekti­onsmitteln und Schutzmask­en an Bord denken. So lassen sich nach dem Tanken auch die Hände säubern, wenn die bereitgest­ellten Behälter an den Tankstelle­n leer sind. (dpa)

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FOTO: PETER KNEFFEL/DPA Aus jetziger Sicht dürften Autofahrer zu Weihnachte­n auf den Fernstraße­n meist reibungslo­s durchkomme­n – wenn auch das Wetter mitspielt.

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