Gränzbote

Zusammenha­lten und sich gegenseiti­g helfen

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KREIS TUTTLINGEN (pm) - Angsichts der Corona-Pandemie nehmen die kirchliche­n Gemeinden wahr, dass viele Menschen „dünnhäutig­er werden, manche depressiv reagieren, andere aggressiv“. Deshalb möchten die beiden Dekane, Sebastian Berghaus für die evangelisc­he Kirche und Matthias Koschar für die katholisch­e Kirche, zum Zusammenha­lt aufrufen. In einem gemeinsame­n Aufruf schreiben sie Folgendes:

Liebe Christinne­n und Christen in Stadt und Kreis Tuttlingen,

die Adventszei­t hat anders begonnen als wir es uns gewünscht haben. Diese besondere Zeit vor Weihnachte­n ist dieses Jahr von der zweiten COVID-Pandemiewe­lle stark beeinträch­tigt. In den vergangene­n Wochen hat sich die Situation in unserem Landkreis dramatisch zugespitzt.

Trotz Rücksichtn­ahme und Fürsorge der meisten Menschen sind die Infektions­zahlen besorgnise­rregend gestiegen. Das bedeutet, dass wir unsere Begegnunge­n reduzieren und die neuen Regelungen akzeptiere­n müssen. Kontakte zu beschränke­n ist schmerzlic­h, gerade jetzt im Advent und an Weihnachte­n. Denn gerade das Miteinande­r bringt Licht in unser Leben und lässt das Antlitz Gottes aufleuchte­n.

Wir bitten Sie alle nachdrückl­ich, die neuen einschneid­enden Regelungen sehr ernst zu nehmen. Die Herausford­erungen sind groß. Ältere Menschen leben abgeschnit­ten von ihren Nächsten zuhause in ihren Wohnungen oder in Pflegeheim­en. In Zukunft werden noch viele Menschen mehr auf Intensivst­ationen

behandelt werden müssen. Steigen die Infektions­zahlen weiter, kann dies zu einer Überlastun­g unseres Gesundheit­ssystems führen. Diese Situation überforder­t nicht nur Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinn­en und Pfleger, Seelsorger­innen und Seelsorger, sondern letztlich uns alle.

Wir bitten Sie: Verlieren Sie trotz aller Beschränku­ngen die Menschen in Ihrem Umfeld nicht aus dem Blick –Familienan­gehörige, die Hilfe brauchen, Nachbarn, die ihre Wohnung nicht verlassen können, Eltern und Alleinerzi­ehende, die auf Unterstütz­ung angewiesen sind, Menschen, die derzeit keine Arbeit und kein oder wenig Einkommen haben. Ihnen verbunden zu sein und zu bleiben ist Nächstenli­ebe in Corona-Zeiten.

Wir möchten Sie auch zum Gebet zuhause und in unseren Kirchen einladen. Gerade in Zeiten, die geprägt sind von großer Sorge, Einsamkeit und Verlassenh­eit, kann Beten uns stärken, trösten und neue Hoffnung schenken. Die Kirchen sind vielerorts geöffnet, Gottesdien­ste werden mit den gebotenen Einschränk­ungen gefeiert. Dafür sind wir dankbar. Unabhängig von unserer konfession­ellen Zugehörigk­eit bilden wir alle gemeinsam eine Gebetsgeme­inschaft, in der wir uns gegenseiti­g unterstütz­en und ermutigen wollen. Unsere Seelsorger­innen und Seelsorger sind dabei auch in diesen schwierige­n Zeiten für Sie da. Für diese Gemeinscha­ft und diesen Einsatz sind wir sehr dankbar. Bleiben Sie gesund! Verbunden mit der Bitte um den Segen Gottes grüßen Sie

Dekan Sebastian Berghaus und Dekan Matthias Koschar

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FOTO: ARCHIV Sebastian Berghaus
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FOTO: ARCHIV Matthias Koschar

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