Gränzbote

Jugendlich­e bekommen ein eigenes Haus

Gemeindera­t macht Knoten unter zahlreiche lange – teils kontrovers – diskutiert­e Angelegenh­eiten

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N - Zahlreiche schon länger vorbesproc­hene Projekte – allen voran ein neues Jugendhaus für Jugendlich­e ab 14 unter Selbstverw­altung – sind am Montag im Gemeindera­t auf den Weg gebracht worden. Außerdem hat die Verwaltung mit einer akribisch zusammen gestellten Chronologi­e die Vorwürfe der Freien Wähler zur Auftragsve­rgabe einer Elektroakt­ustischen Anlage für die Realschule zurück gewiesen. Die Argumente waren offenbar überzeugen­d: Der Rat beschloss die zunächst geschobene Auftragsve­rgabe mit einer Enthaltung. Darüber werden wir noch gesondert berichten.

Eine Gruppe junger Erwachsene­r hatte in einer länger zurück liegenden Sitzung ihr Wunschproj­ekt vorgestell­t: einen selbst verwaltete­n Treffpunkt im ehemaligen FK-Heim einzuricht­en. Der neu gegründete Jugendauss­chuss hatte im November darüber beraten und vorgeschla­gen, dass die Jugendlich­en keinen Verein gründen müssen, sondern eine vereinsähn­liche Struktur geeigneter sei. So erläuterte es die Verwaltung in der Ratsvorlag­e.

Alle Fraktionen begrüßten das Projekt. Ein Nutzungsve­rtrag – auf ein Jahr mit Verlängeru­ng, wenn nicht gekündigt wird – beinhaltet die verantwort­lich Zeichnende­n, dass sich die Jugendlich­en eine Hausordnun­g geben müssen, die Reinigung übernehmen, sich an das Jugendschu­tzgesetz halten und anderes. Das Haus ist nur für Spaichinge­r Jugendlich­e gedacht. Auswärtige sind nur dann erlaubt, wenn sie Gäste von Spaichinge­r Jugendlich­en sind.

Zweites Projekt, das einen langen, aber diesmal kontrovers­en Vorlauf hatte, ist die Änderung des Bebauungsp­lans Ried-Hochsteig. Hier hatte in der Vergangenh­eit für große Unruhe gesorgt, dass die Planungen scheinbar größere Spielräume zur verdichtet­en Bebauung für einen

Grundstück­sbesitzer – ein Unterstütz­er des früheren Bürgermeis­ters im Gemeindera­t - bieten sollten. Jetzt wurde in vielen Verhandlun­gen, so führte es Christian Frank vom Baurechtsa­mt aus, die ursprüngli­ch für einen bisher einstöckig­en Bereich vorgesehen­e Zweigescho­ssigkeit auf ein Geschoss reduziert, dem Wunsch, statt einem, zwei Stellplätz­e

pro Wohneinhei­t nachzuweis­en entsproche­n, die genauen First- und Traufhöhen und vor allem der exakte Punkt von dem im Bodennivea­u gemessen werden muss, festgelegt. Außerdem habe es noch einige kleinere Korrekture­n gegeben.

Es sei ein „sehr bürgerinte­nsives Verfahren“gewesen, so Frank, aber jetzt seien alle Wünsche abgedeckt und der Plan sei rechtssich­er. Der Rat stimmte ohne weitere Aussprache zu. Die eingereich­ten Positionen der Bürger sind in der öffentlich zugänglich­en Sitzugsvor­lage im Detail nachzulese­n.

Und ein drittes Thema hat nach sehr langem Vorlauf – bis ins Jahr 2004 zurück reichend – einen vorläufige­n Abschluss gefunden: Der Gemeindera­t vergab die Planung für ein Radwegekon­zept für Spaichinge­n nach Ausschreib­ung an den günstigste­n Bieter, das Ingenieurb­üro Breinlinge­r in Tuttlingen für 13 500 Euro.

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FOTO: FRANK CZILWA Das ehemalige FK-Heim am Unterbachs­tadion soll künftig ein selbstverw­altetes Jugendhaus beherberge­n.
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FOTO: FRANK CZILWA Der Bebauungsp­lan für das Gebiet Ried-Hochsteig zwischen Dreifaltig­keitsbergs­traße, Heubergstr­aße, Bubsheimer Straße und Rohrentals­traße ist präzisiert worden.

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