Nächstes Problem: der Tuttlinger Schlauch
Das Scala-Wehr ist nicht das einzige Problem der Donau auf ihrem Lauf durch den Kreis Tuttlingen. Das hat die Verhandlung am VG Freiburg quasi nebenbei eröffnet. So gibt es seit Jahren Pläne bei Stadt und Land, den sogenannten Tuttlinger Schlauch zu renaturieren, wobei Michael Hensch von der Stadtverwaltung dem Landratsamt vorwirft, diese Pläne nicht zielstrebig zu verfolgen: „Das Land hat seit Jahren nichts daran gemacht.“Das Problem: Der „Schlauch“ist von einem ökologisch gesunden Gewässer weit entfernt, wie kanalisiert und teilweise sogar mit Betonplatten ausgelegt. Die Vertreter des RP wiesen die Darstellung Henschs zurück – und rückten die Schlauch-Pläne in den Kontext der Wehr-Frage: Erst wenn feststehe, wie es dort weitergeht, könne man den Schlauch in Angriff nehmen.
Allerdings stellt sich dann ein Problem, an dem sich alle Beteiligten bisher die Zähne ausgebissen haben: Viele private DonauAnrainer wollen ihre Grundstücke für ein breiteres Flussbett nicht hergeben. Hier wäre momentan nur eine kleine Lösung möglich, die sich auf den engen Wasserbereich konzentriert. Ein weiteres Problem im Einzugsbereich der Donau ist die Mündung der Elta. Sie fließt über einen so genannten „Absturz“in die Donau, was gegen die vom Gesetzgeber geforderte „Durchgängigkeit“der Gewässer verstößt: Fische und andere Lebewesen können dieses Hindernis nicht überwinden. Auch hier muss der Bereich baulich erneuert werden. Nicht nur in Tuttlingen ist die Donau problematisch: Die Wehranlagen der EnBW in der Donau und der Bära in Fridingen gelten ebenfalls als Hindernisse. (leu)