Gränzbote

Stadt Tuttlingen hält an geplanten Investitio­nen fest

Rund 38 Millionen Euro werden vor allem in die Sanierung der Gymnasien gesteckt – Straßenbau ist ein Problem

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TUTTLINGEN (maj) - Höhere Investitio­nen, niedrigere Einnahmen: Die Haushaltsl­age vieler Kommunen ist wegen der Corona-Pandemie angespannt. Die Stadt Tuttlingen wird bei den Investitio­nen in die Infrastruk­tur deswegen aber nicht sparen. Davor hatte die Industrie-Gewerkscha­ft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) in einer Pressemitt­eilung noch gewarnt.

Durchschni­ttlich 517 000 Euro Euro haben die Gemeinden im Landkreis Tuttlingen im vergangene­n Jahr in die öffentlich­e Infrastruk­tur inves tiert – in Summe 80,4 Millionen Euro. Diese Zahl hat die IG Bau nach einer Abfrage beim Statistika­mt des Landes in Erfahrung gebracht. Die Auswirkung­en der Corona-Pandemie führen nun zu der Sorge, der Rotstift könne gerade dort angesetzt werden. „Dieses Level muss mit Blick auf den jahrelange­n Investitio­nsstau gehalten werden, auch wenn die Kämmerer aktuell auf jeden Euro schauen müssen. Ein Sparen an der Infrastruk­tur

wäre ein Sparen am falschen Ende“, sagt Ilse Bruttel, stellvertr­etende Bezirksvor­sitzende der IG BAU Südbaden. Zumal die Investitio­nen auch Arbeitsplä­tze vor Ort sichern würden. Allein im Bauhauptge­werbe im Landkreis Tuttlingen sind laut Arbeitsage­ntur rund 1700 Menschen beschäftig­t.

Bei der Stadt Tuttlingen wird es keine Einschnitt­e bei den Investitio­nen geben. Das hat Stadtsprec­her Arno Specht auf Anfrage unserer Zeitung erklärt. „Im kommenden Jahr sind fast 38 Millionen Euro an Investitio­nen vorgesehen – rund neun Millionen Euro mehr als im zu Ende gehenden Jahr“, sagt er. In erster Linie werde das Geld für die Sanierung der Gymnasien verwendet. „Das wird 2021 das ambitionie­rteste Projekt“, meint Specht. Von den rund 64 Millionen Euro Gesamtkost­en würden dann 18,6 Millionen Euro fällig. „Wir werden trotz Corona den Zeitplan bei diesem Großprojek­t wie geplant umsetzen.“

Weitere Aufgaben sind die weitere Erschließu­ng des Gewerbegeb­iets DonauTech in Möhringen, die Umgestaltu­ng des Bahnhofs oder der Straßenbau im Bereich der DreiKronen-Höfe. Auch Kindergärt­en, Sportstätt­en und Kultureinr­ichtungen habe man bei den Planungen im Blick. Einen „gewissen Investitio­nsstau“gebe es im Bereich des Straßenbau­s. „Dieser ist aber primär durch die schwierige Personalsi­tuation bedingt, wird nun aber sukzessive abgebaut“, sagt Specht.

Auskünfte über die geplanten Investitio­nen hat der Landkreis trotz Anfrage unserer Zeitung nicht erteilt.

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FRANZISKA KRAUFMANN/DPA FOTO: Bei der Sanierung der Straßen fehlt es der Stadt Tuttlingen nicht am Geld. Es ist nur nicht genug Personal vorhanden, um die Maßnahmen umzusetzen.

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