Mehr Corona-Tote in der zweite Welle
Das Durchschnittsalter der Verstorbenen im Kreis Tuttlingen liegt seit Pandemiebeginn bei 84,6 Jahren
TUTTLINGEN - 50 Corona-Tote – diese Zahl hat der Landkreis Tuttlingen Ende vergangener Woche erreicht gehabt. Mittlerweile sind es 58 (Stand Donnerstag). Damit übersteigt die Zahl der Toten seit September die der ersten Welle (März bis Ende August) deutlich. 24 Tote waren damals zu beklagen.
60 Jahre war der jüngste, 99 Jahre der älteste Einwohner im Kreis, dessen Ableben laut Pressestelle des Landratsamts in Zusammenhang mit Corona steht.
Das Durchschnittsalter beträgt 84,6 Jahre und deckt sich mit der Auskunft des Landratsamts, dass viele der Todesfälle mit Corona Bewohner der Pflegeheime im Kreis betrifft.
Der erste Todesfall in Zusammenhang mit der Pandemie ist am 24. März aufgetreten. Am 29. Oktober gab es den ersten Todesfall in der zweiten Welle. Seither sind bis einschließlich 10. Dezember weitere 33 Todesfälle aufgetreten.
Das Durchschnittsalter der Verstorbenen lag in der ersten Welle bei 79,9 Jahren. Derzeit sind es rund 88,3 Jahre. 19 der 55 Todesfälle seit Pandemiebeginn
sind Menschen über 90 Jahre gewesen, 41 über 80 Jahre.
Landrat Stefan Bär möchte diese Zahlen nicht kommentieren, teilt die Pressestelle mit. Ein Blick in die umliegenden Landkreise zeigt: 64 Tote gibt der Landreis Schwarzwald-Baar mit Corona an, 64 der Kreis Konstanz. In Sigmaringen sind es 39 und in Rottweil 49 (alle Stand 9. Dezember). Allerdings muss man die Größe der Landkreise einbeziehen. Konstanz hat 282 000 Einwohner, Schwarzwald-Baar 212 000. Der Kreis Tuttlingen knapp 140 000 und liegt damit in einer Größenordnung mit Rottweil (138 000) und Sigmaringen
(130 000).
Experten haben mit Blick auf den Winter davor gewarnt, dass sich zu Corona auch die Grippe gesellen wird. Auch die Influenza gehört zu den meldepflichtigen Erkrankungen.
Momentan spielt sie im Landkreis aber (noch) keine Rolle: „Die Grippesaison hat in den vergangenen Jahren mit nennenswerten Fallzahlen erst nach dem Jahreswechsel begonnen“, teilt das Gesundheitsamt des Landratsamts mit.
Insofern seien zur aktuellen Saison 2020/2021 noch keine statistikbasierten Aussagen möglich.