Leo Grimm fordert mehr Investition in Gesundheitsversorgung
Der FDP-Gemeinde und -Kreisrat glaubt, dass Milliarden von Euro falsch ausgegeben werden
SPAICHINGEN (pm/sz) - Der Spaichinger FDP-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat und Kreisrat Leo Grimm hat in einem Schreiben zu den aktuellen Corona-Maßnahmen Stellung bezogen und plädiert dafür, Milliarden Euro statt in die Finanzierung von Shutdown-Maßnahmen und Kurzarbeit lieber in eine bestmögliche Gesundheitsversorgung zu stecken.
Grimm stellt angesichts eines
„flächendeckenden Kampfes der Politik von Bund bis Dorf gegen Corona mit einschneidenden Maßnahmen für die Bevölkerung“fest: Millionen Menschen seien in Kurzarbeit, zum Nichtstun verdammt oder verlören ihren Arbeitsplatz. Hierfür, so Grimm, würden Milliarden ausgegeben, welche von jenen erarbeitet werden müssten, die nicht in Isolation gehalten werden, „denn sonst wären der Ofen und das Licht schnell aus in Deutschland“, schreibt der FDP-Politiker.
Als Unternehmer und Kommunalpolitiker erkenne er im Handeln der maßgeblichen Politiker in Land und Bund, aber auch immer mehr in den Kommunen „keine Logik“. „Warum ist die Zeit seit dem Frühjahr nicht genutzt worden für Investitionen in die bestmögliche Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung?“, fragt Grimm.
Anstatt Menschen fürs „Nichtstun“zu bezahlen, hierfür sogar andere arbeiten zu lassen, hätten die Milliarden in die medizinische Versorgung, in Krankenhäuser und Pflegepersonal gesteckt werden müssen, schreibt Leo Grimm. „Würden die Leute leistungsgerecht bezahlt, müssten jetzt keine Almosen als Prämien vom Geld der noch im Land Arbeitenden genommen werden. Ein Gutachten im letzten Herbst hat gewarnt: Im Kreis Tuttlingen fehlen Betten und Ärzte. Was macht der Kreis? Er schließt das Spaichinger Krankenhaus und lässt nun Bürger ohne Mandat über die Folgen rätseln.“
Gegen Krankheiten aller Art helfe nur das bestmögliche Gesundheitssystem und nicht das „Wegschließen“der Menschen und Lahmlegung der Wirtschaft, deren Folgen selbst die WHO inzwischen als schlimmer erachte als das Virus Corona selbst, schreibt Grimm.
Abschließend appelliert er: „Noch haben wir die Chance, nicht hilflos wie zu Zeiten der Pest im Mittelalter zu landen, sondern so zu handeln, dass wir unseren Möglichkeiten angemessen siegreich aus dem Kampf gegen ein Virus hervorgehen: mit einem noch besseren Gesundheitssystem und einer gestärkten Wirtschaft.“