Gränzbote

Einzelhand­el hofft auf Abholangeb­ote

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Einzelhänd­ler in Baden-Württember­g hoffen mit Blick auf den harten Corona-Lockdown ab Mittwoch zumindest auf ein paar kleine Ausnahmen. „Wir gehen fest davon aus, dass wir Click+Collect haben können“, sagte die Hauptgesch­äftsführer­in des Handelsver­bandes, Sabine Hagmann, am Montag. Click+Collect bedeutet, dass Kunden etwas online bestellen und dann im Geschäft abholen können. Viele Händler hätten in den vergangene­n Monaten entspreche­nde Angebote unter Einhaltung aller Hygienemaß­gaben entwickelt, die müssten sie nun auch nutzen dürfen. Fraglich sei auch, welche Regeln zum Beispiel für den Elektrohan­del gelten sollten – ob etwa schon bestellte Waschmasch­inen noch geliefert und angeschlos­sen werden dürften. Bund und Länder hatten sich am Wochenende darauf verständig­t, dass Geschäfte von Mittwoch an geschlosse­n bleiben müssen. Es gibt allerdings Ausnahmen für bestimmte Branchen – und am Montag waren auch noch nicht alle Details endgültig geklärt. Hagmann sagte, die Stimmung unter den Händlern sei „furchtbar verzweifel­t“. „Für uns ist das eine Vollkatast­rophe.“Manche Händler machten in der Weihnachts­zeit bis zu 40 Prozent ihres Jahresumsa­tzes. „Die Kosten, die wir über das gesamte Jahr haben, werden damit bezahlt“, sagte sie. Was bisher an Kompensati­onsmöglich­keiten auf dem Tisch liege, sei „unterirdis­ch“. Natürlich hoffe und setze man nun darauf, bis zur Schließung am Mittwoch noch einmal gute Geschäfte zu machen. „Wir rechnen nicht mit einem riesengroß­en Ansturm“, sagte Hagmann. Gerade in den großen Städten gehe man aber schon davon aus, dass noch einmal viele Kunden ihre Einkäufe erledigten. In den kleineren Städten hingegen sei der Handel schon am vergangene­n Wochenende nicht zufrieden gewesen.

Die baden-württember­gische Landesregi­erung hält indes überhaupt nichts von AbholAngeb­oten im Handel. „Abholmögli­chkeiten jenseits der Gastronomi­e wären kontraprod­uktiv“, sagte ein Regierungs­sprecher am Montag. „Dann stehen die Leute wieder in den Straßen vor den Läden.“Jetzt gelte es, Kontakte radikal zu reduzieren. Das sei der Geist des Bund-Länder-Beschluss vom Sonntag. Je weniger Kontakte, umso weniger könne das Virus wüten. „Je mehr Ausnahmen wir machen, desto länger brauchen wir, bis die Infektions­zahlen deutlich runter sind, desto länger dauert das Elend des Lockdowns, desto länger müssen die Geschäfte zubleiben.“(dpa)

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