Gränzbote

Schuhmuckl versorgt Schulkinde­r auch im Corona-Jahr

Auch unter schwierige­n Bedingunge­n kann der Freundeskr­eis in Kolumbien helfen

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SPAICHINGE­N (pm) - Der Verein Schuhmuckl – der Spaichinge­r Freundeskr­eis der Familien Schuhmache­r und Benedetti zur Förderung bedürftige­r kolumbiani­scher Kinder und Jugendlich­er – hat kurz vor dem Jahresende seinen Freunden, Verwandten und Bekannten einen Lageberich­t über die Arbeit in Kolumbien im schwierige­n Corona-Umfeld gegeben, und sich damit zugleich bei den Unterstütz­ern herzlich bedankt.

Besonders in Kolumbien liege ein sehr schwierige­s Jahr mit Covid-19 hinter allen Beteiligte­n, heißt es in dem Schreiben. Kolumbien habe bei Auftreten der ersten COVID-19-Fälle, von Urlaubern auf einem Kreuzfahrt­schiff eingeschle­ppt, sehr schnell reagiert und das komplette wirtschaft­liche und soziale Leben für mehrere Monate herunterge­fahren. Kein Kreuzfahrt­schiff mehr, das bedeutete aber auch keine Touristen mehr und damit keine Einkünfte mehr für die Armen, die sich bislang mit Kleingesch­äften durchgesch­lagen haben, wie zum Beispiel mit Fruchtsaft­verkauf, Gitarre spielen auf der Straße, oder auf eine andere Weise.

Alle Schulen wurden sofort geschlosse­n und werden dies voraussich­tlich bis Ende Januar 2021 auch bleiben. Der Schulunter­richt hat für einige Kinder zwar wieder begonnen, jedoch nur online. Da keines der von Schuhmuckl betreuten Kinder Zugang zu einem PC oder Internet hat, war eine Beschulung also nicht möglich.

Besonders in solchen Situatione­n komme die Zweiklasse­ngesellsch­aft in Kolumbien zum Vorschein, so die Familien Schuhmache­r in ihrem Schreiben: „Die Reichen haben Zugang zur Bildung und die Armen ,werden dumm gehalten’ und stehen so auch künftig als Billiglöhn­er zur Verfügung ...“

Da das von Schuhmuckl unterstütz­e Förderzent­rum auch keine Erlaubnis hatte zu öffnen, fiel zunächst auch neben der schulische­n Unterstütz­ung das Mittagesse­n aus. Für viele Kinder war das von dem Spaichinge­r Verein zur Verfügung gestellte Essen bis dato die einzige Mahlzeit des Tages gewesen. Sehr viele Eltern baten die Stiftungsv­orsitzende Luz Elena, doch das Zentrum zumindest wieder für ein warmes Essen für die Kinder zu öffnen.

Es wurde zusammen mit einem Teil der Lehrkräfte ein umfassende­s Sicherheit­s-, Hygiene- und Desinfekti­onskonzept

Das Foto zeigt einige Kinder, die sich mit einem Plakat bei allen Unterstütz­ern von Schuhmuckl für ihre Hilfe in diesem schwierige­n Jahr bedanken.

Auf dem Plakat steht übersetzt: „Sehr geehrte Damen und Herren, mit allem Respekt möchten wir Ihnen mitteilen, dass die humanitäre Hilfe, die Sie mit den Mittagesse­n für unsere Kinder in Cartagena gespendet haben, von viel größerem

entwickelt und auch vom staatliche­n Gesundheit­samt begutachte­t und als „vorbildlic­h“zertifizie­rt. Die Kinder müssen sich beim Betreten des Förderzent­rums waschen, Schutzklei­dung anziehen und dann wird in mehreren Schichten gegessen. Alle müssen vor und auch im Haus Abstand halten. Beim Betreten wird die Temperatur aller Beteiligte­n gemessen und akribisch dokumentie­rt. Nach einer „Essensschi­cht“wird alles desinfizie­rt, bevor die nächste Schicht kommt.

„Viele Eltern warten mit der ganzen Familie und den Geschwiste­rn Wert war, als Sie sich vorstellen können. Cartagena/Kolumbien durchlief eine Quarantäne, die bis August andauerte, und auch die Stadt wurde vom Hurrikan Iota betroffene­n waren und diejenigen die am meisten betroffene­n waren, waren die Kinder der extremen Armut. Wir erheben unsere Herzen in Dankbarkei­t für Ihre Brüderlich­keit für unsere Kinder. Seien Sie gesegnet, danke.“(pm) unserer Kinder mit Sicherheit­sabstand vor der Schule, damit ihre Kleinen etwas zu Essen bekommen“, so der Schuhmuckl-Vorstand. „Auf diese Art schleusen wir jeden Tag 100 bis 120 ,unserer Kinder’ durch, die ohne uns schlicht hungern würden. Selbstvers­tändlich bekommen auch deren Geschwiste­r etwas zu essen.“

Die Situation habe sich in den letzten Tagen noch verschärft durch den Wirbelstur­m Iota, der Mitte/Ende November über das Land hinweggefe­gt ist, viele Häuser überschwem­mt und in Mitleidens­chaft gezogen hat und den Armen noch das Letzte an Besitz genommen hat, das sie hatten.

„Und dennoch lassen sich die Menschen nicht unterkrieg­en. Sie lachen und freuen sich über unsere Hilfe, über die Gemeinscha­ft und vor allem über das Vorwärtsko­mmen ,unserer’ Kinder und sind sehr zuversicht­lich, dass bei ihnen alles gut wird und in geregelte Bahnen kommt.“

„Ein kleines Zeichen“sei, dass am Förderzent­rum wieder Gemüse gepflanzt wird, das dann in der dortigen Küche verarbeite­t wird.

„Der Optimismus unserer Kinder mit ihren Familien kann uns als Vorbild dienen“, schreiben die Familien Schuhmache­r. „Uns geht es trotz wirtschaft­lich angespannt­er Situation und ebenfalls ungewisser Zukunft um so viel besser, als den Kindern in Kolumbien, sodass sich das Gejammer von vielen Menschen um fehlende Sozialkont­akte und abgesagte Weihnachts­märkte ganz schnell relativier­t ...“

Mehr zum Verein und wie man ihn unterstütz­en kann unter:

●» www.schuhmuckl-ev.de

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