Gränzbote

Zahl der Geburten in Deutschlan­d ist leicht gesunken

Den letzten spürbaren Anstieg gab es im Jahr 2016 – Alter der Mütter steigt weiter

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WIESBADEN (AFP) - Die Zahl der Geburten in Deutschlan­d ist leicht gesunken. Zwischen Januar und September 2020 wurden 580 342 Kinder geboren, rund ein Prozent weniger als 2019, teilte das Statistisc­he Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Ob sich die Corona-Pandemie auf die Zahl der Geburten auswirkt, wird frühestens dann erkennbar, wenn die Geburtenau­szählung der Monate Dezember 2020 bis Februar 2021 vorliegt.

2016 gab es den letzten spürbaren Geburtenan­stieg. Damals wurden sieben Prozent mehr Kinder geboren als 2015. Seitdem nahm die Geburtenza­hl tendenziel­l ab.

2019 wurden zwei Prozent weniger Kinder geboren als 2016. Laut den Statistike­rn gibt es dafür zwei Ursachen. Zum einen nahm die Zahl der potenziell­en Mütter, also Frauen zwischen 15 und 49 Jahren, in diesem Zeitraum um zwei Prozent ab. Zum anderen sank die durchschni­ttliche Zahl der Geburten je Frau von 1,59 auf 1,54.

Bei den Frauen mit deutscher Staatsange­hörigkeit ging die sogenannte zusammenge­fasste Geburtenzi­ffer zwischen 2016 und 2019 um zwei Prozent von 1,46 auf 1,43 Kinder je Frau zurück. Bei den

Frauen mit ausländisc­her Staatsange­hörigkeit sank sie um zehn Prozent von 2,28 auf 2,06 Kinder je Frau.

Zwischen 2016 und 2019 stieg das durchschni­ttliche Alter der Mutter bei der Geburt eines Kindes insgesamt um 0,5 Jahre auf 31,5 Jahre. Deutsche Mütter waren 2019 durchschni­ttlich 31,9 und ausländisc­he Mütter 30,2 Jahre alt. Im Vergleich der zehn häufigsten Staatsange­hörigkeite­n in Deutschlan­d haben Bulgarinne­n mit durchschni­ttlich 27,6 Jahren besonders früh und Russinnen mit durchschni­ttlich 32,6 Jahren besonders spät ein Kind zur Welt gebracht.

Besonders stark stieg das Durchschni­ttsalter bei der Geburt eines Kindes bei den syrischen und irakischen Müttern. Bei den Syrerinnen erhöhte sich das Durchschni­ttsalter von 27,3 Jahren auf 29,0 Jahre, bei den Irakerinne­n von 28,3 Jahren auf 29,6 Jahre.

Das hat dem Statistika­mt zufolge zwei Gründe: 2019 sind deutlich weniger Frauen dieser Staatsange­hörigkeite­n erstmals Mutter geworden. Darüber hinaus waren die syrischen und irakischen Mütter bei der ersten Geburt im Jahr 2019 deutlich älter als 2016.

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FOTO: FABIAN STRAUCH/DPA In den ersten neun Monaten dieses Jahres sind in Deutschlan­d 580 342 Kinder zur Welt gekommen.
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