Auf Lewandowski ist Verlass
Bayerns Toptorjäger ist der Matchwinner beim 2:1-Heimsieg gegen Wolfsburg
MÜNCHEN (dpa/SID) - Nach einer weiteren Gala von Robert Lewandowski hat Bayern München eine Weihnachtskrise mit Mühe verhindert. Lewandowski erzielte im Spitzenspiel gegen den VfL Wolfsburg beim wenig berauschenden 2:1 (1:1) beide Tore und hat nun bereits 251 (!) Bundesligatreffer auf dem Konto. Am Donnerstag könnte mit der Wahl zum Weltfußballer die Krönung für den 32 Jahre alten Polen folgen (siehe Kasten). Der Torjäger sorgte dafür, dass der Druck auf die Münchner vor dem Gipfel am Samstag (18.30 Uhr/ Sky) bei Tabellenführer Bayer Leverkusen nicht noch größer wurde.
„Sie haben den besten Torwart der Welt und den besten Spieler der Welt“, sagte Wolfsburgs Torschütze Maximilian Philipp anerkennend bei Sky. „Das ist halt Bayern München, da sind fast nur Weltklassespieler dabei.“Die taten sich gegen Wolfsburg aber schwer. Die bis zum Auftritt in München ungeschlagenen Wolfsburger stellten die Bayern nach der frühen Führung durch Maximilian Philipp vor eine harte Prüfung (5.). Doch in seinem 332. BundesligaSpiel drehte Lewandowski gegen die Mannschaft, gegen die er vor fünf Jahren den Rekord von fünf Toren in neun Minuten aufstellte und öfter als gegen jede andere traf, das Spiel. Dass es für die Bayern zum Sieg reichte, hatten sie aber auch Manuel Neuer zu verdanken, der mit zwei Paraden die drei Punkte festhielt. „Das ist auch mein Job“, meinte Neuer. „Ab und an fehlen bei uns in der Abwehr ein paar Kleinigkeiten.“
Wettbewerbsübergreifend blieben die Bayern dank ihres Topstars in diesem Jahr zu Hause ungeschlagen – zuletzt gab es dies 1981. Allerdings waren dem wenig überzeugenden Rekordmeister erneut die hohen Belastungen der vergangenen Monate anzumerken. „Wir haben enorme Qualität in der Offensive, die wollen wir auf den Platz bringen“, sagte Bayern-Trainer Hansi Flick. Hinter Torjäger Lewandowski schickte er die vier Offensivstars Leroy Sané, Serge Gnabry, Kingsley Coman und Thomas Müller auf den Platz. Sané ließ seine Stärken bei einer frühen Chance aufblitzen, im Gegenzug wurden aber auch seine Defensivschwächen deutlich, als er den Ball im eigenen Strafraum verlor. Über Ridle Baku und Kevin Mbabu gelangte der Ball zu Philipp, der sein erstes Bundesliga-Tor
seit dem 20. Oktober 2018 erzielte. Damit gerieten die Bayern in der Bundesliga zum sechsten Mal in Serie in Rückstand, was ihnen letztmals unter Jürgen Klinsmann in der Saison 2008/09 passiert war.
Die Wolfsburger erwiesen sich im Gegensatz zu vergangenen Gastspielen als unangenehmer Gegner, waren sehr variabel und bei Kontern stets gefährlich. Die Bayern-Defensive war anfällig, auch Niklas Süle agierte als Rechtsverteidiger nicht so glücklich. Es gab aber auch gute Münchner Chancen, wenn sie das Tempo erhöhten. Fast schon selbstverständlich war, dass Lewandowski sein Team vor einem Pausenrückstand bewahrte. Nach Flanke von Kingsley Coman traf der polnische Nationalspieler unbedrängt per Kopf. Kaum auf dem Platz zurück, drehte Lewandowski in der zweiten Halbzeit wieder auf. Nach einem Diagonalball von Jérôme Boateng tanzte der Stürmer seinen Gegenspieler Maxence Lacroix aus und besorgte die Führung. Dies war bereits Tor Nummer 23 im 20. Duell mit den Wolfsburgern. „Wichtig waren die drei Punkte“, sagte Lewandowski fast schon bescheiden. „Es ist keine einfache Zeit für uns mit vielen Spielen. Aber wir müssen weiter Gas geben, auch gegen Leverkusen.“Das wird dann am Samstag zum Jahresabschluss des FC Bayern ein absolutes Spitzenspiel.
Bayern München – VfL Wolfsburg 2:1 (1:1). – Tore: 0:1 Philipp (5.), 1:1, 2:1 Lewandowski (45.+1, 50.) – München: Neuer – Süle, Boateng, Alaba, Hernández – Tolisso (69. Roca), Coman, Müller, Gnabry (70. Musiala), Sané (90. Douglas Costa) – Lewandowski.