Corona-Lockdown verzögert Erholung
MÜNCHEN (dpa) - Die verschärften Corona-Einschränkungen sind ein Dämpfer für die wirtschaftliche Erholung in Deutschland. Darin sind sich mehrere Forschungsinstitute in ihren am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturprognosen zwar einig. Unterschiedliche Ansichten gibt es aber zu der Frage, ob es nun im kommenden Jahr schneller oder langsamer aufwärtsgehen könnte als bisher gedacht. Das Münchner Ifo-Institut äußerte sich vergleichsweise pessimistisch und senkte seine Prognose für 2021 von den bisher erwarteten 5,1 auf 4,2 Prozent Wachstum: „Wegen des neuerlichen Shutdowns bei uns und in anderen Ländern verschiebt sich die Erholung nach hinten“, sagte Timo Wollmershäuser, der Leiter der Ifo-Konjunkturforschung. In diesem Jahr wird das deutsche Bruttoinlandsprodukt nach allgemeiner Erwartung um mehr als fünf Prozent schrumpfen, ebenso stark oder etwas stärker als auf dem Höhepunkt der internationalen Finanzkrise 2009.
Was das nächste Jahr betrifft, so blickt das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen (RWI) etwas zuversichtlicher in die Zukunft als die Münchner Kollegen: Für 2021 prognostiziert das RWI statt 4,5 nunmehr 4,9 Prozent Wirtschaftswachstum. Die Ökonomen des Leibniz-Instituts in Halle (IWH) gehen für 2021 von 4,4 Prozent Wachstum aus und rechnen damit, dass „die Erholung ab dem Frühjahr langsam wieder in Gang kommt“.