Gränzbote

Liebenau-Tochter unterliegt ab 2021 kirchliche­m Tarif

-

RAVENSBURG (tja) - Die rund 800 Mitarbeite­r des Pflegeanbi­eters „Leben im Alter“(Lila) werden ab 2021 nach dem kirchliche­n Arbeitsrec­ht bezahlt. Die entspreche­nden rechtliche­n Schritte hat die Stiftung Liebenau am vergangene­n Freitag für die Einrichtun­gen ihrer Tochterges­ellschaft „Lila“eingeleite­t. Bereits im November hatte die Organisati­on mit Sitz in Meckenbeur­en diesen Schritt angekündig­t. Insgesamt beschäftig­t die Stiftung 7000 Menschen in mehreren Ländern.

Damit endet vorerst eine jahrelange Auseinande­rsetzung um die Bezahlung der „Lila“-Beschäftig­ten. Während die meisten anderen Mitarbeite­r der Stiftung von jeher nach dem AVR, dem kirchliche­n Arbeitsrec­ht, bezahlt wurden, galten für die „Lila“andere Bedingunge­n. Der AVR sei zu unflexibel, um am Pflegemark­t zu bestehen, so das Argument der Liebenau-Führung. Doch der Versuch, stattdesse­n den Tarifvertr­ag mit der Gewerkscha­ft Verdi auszuhande­ln, scheiterte im Herbst; es folgten Warnstreik­s der Beschäftig­ten. Zwar orientiert sich der AVR an dem von Verdi geforderte­n Tarifnivea­u in der Pflege. Doch im kirchliche­n Arbeitsrec­ht haben Mitarbeite­nde weniger Mitbestimm­ungsrechte.

Prälat Michael H. F. Brock, Vorstand der Stiftung Liebenau, äußerte sich dagegen zufrieden: „Damit sind die Forderunge­n der Mitarbeite­nden nach einer Gleichbeha­ndlung und einem verbindlic­hen Regelwerk in vollem Umfang erfüllt und wir hoffen, dass künftig wieder eine gute Basis für die Zusammenar­beit im Unternehme­n geschaffen ist.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany