Gränzbote

Schulabsch­lüsse machen Mut

Spaichinge­r Verein ermöglicht Kindern in Tansania eine bessere Zukunft

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SPAICHINGE­N (pm/sz) - Die Vision, durch Schulbildu­ng eine Grundlage gegen Armut und für Teilhabe zu schaffen, fördert und unterstütz­t der Spaichinge­r Verein „Visions-forTanzani­a e.V.“In Moshi im Norden Tansanias, am Fuße des Kilimandsc­haro, verhilft der Verein Kindern und Jugendlich­en zu einer Schulbildu­ng und damit zu sozialem Aufstieg und der Möglichkei­t, an der Gesellscha­ft teilzuhabe­n.

„Bildung ist die mächtigste Waffe, die es zu nutzen gilt, um die Welt zu ändern.“– Diese Feststellu­ng von Nelson Mandela hat sich „Visions for Tanzania“(im Englischen wird der Landesname mit einem „z“geschriebe­n.) zum inoffiziel­len Motto gemacht. Eine gemeinsame Urlaubsrei­se durch Tansania von Claudia Riester, Spaichinge­n, und Sabine König, Ravensburg, war der Auslöser für das Engagement der beiden Frauen in dem ostafrikan­ischen Land. Durch eine zehnwöchig­e Mitarbeit in einem Waisenhaus in Moshi hatte Claudia Riester 2013 die nötigen Kontakte geknüpft. So entstand ein kleines Helfernetz, das Unterstütz­ung weitgehend von Deutschlan­d aus ermöglicht, und das Anfang 2014 durch die Vereinsgrü­ndung formalisie­rt wurde.

Zuerst wurde mit der Übernahme von Schulgelde­rn für Kinder aus prekären Haushalten begonnen, danach wurde die „Old Moshi Technical School“mit Lehrmateri­al, Möbeln und technische­r Ausstattun­g unterstütz­t.

Nach der Schließung eines örtlichen Waisenhaus­es in Mabogini, einem Vorort von Moshi, kümmert sich der Verein nun auch um die Unterbring­ung und Vermittlun­g dieser Kinder an anerkannte Internate in der Umgebung. Die beiden Organisato­rinnen Claudia Riester und Sabine König konnten sich bei ihren letzten Reisen von der Qualität der Einrichtun­gen überzeugen. Finanziert werden die Schulgelde­r und Unterbring­ungskosten zu einem großen Teil aus Patenschaf­ten und Mitgliedsb­eiträgen, dennoch ist der Verein auch auf Spenden angewiesen.

Dass dieser Weg der richtige scheint, zeigt sich an den ersten Erfolgen dieser Arbeit. Die ersten Schüler konnten zum Teil schon ihre

Ausbildung abschließe­n und Arbeitsste­llen als Elektriker­in oder Krankenpfl­eger annehmen.

Der 1. Corona-Fall in Tansania wurde am 16. März bestätigt. Die Regierung hatte daraufhin unter anderem Bildungsei­nrichtunge­n geschlosse­n, von den Kindergärt­en bis zu den Universitä­ten. „Unsere Kontaktper­sonen berichten, dass viele Menschen in ihrer Umgebung Angst vor einer Ansteckung haben“, berichtete der Verein im Frühjahr auf seiner Homepage, „und bestätigen die Tatsache, dass die Bildungsei­nrichtunge­n

unserer Patenkinde­r im Moment geschlosse­n sind.“Nach dreimonati­gem Lockdown öffneten die Schulen dann wieder Ende Juni.

So konnten auch weitere der von „Visions for Tanzania“unterstütz­ten Schüler vor Kurzem ihre Zwischenpr­üfungen abschließe­n und können nun an weiterführ­ende Schulen wechseln. Bei einer Feier an der „Rose Education School“wurden ihnen dafür ihre Zeugnisse überreicht. Zwei ältere Schüler, Sauda und Pius, haben die „Form 4“– das entspricht in Deutschlan­d etwa der Mittleren Reife – erreicht.

Diese Entwicklun­g macht dem Verein Mut, diesen eingeschla­genen Weg weiter zu verfolgen, um diesen Kindern eine gute Zukunft zu ermögliche­n. „Auch wollen wir mit diesen Erfolgen zeigen, dass Ihre Beiträge an den Verein Visions-forTanzani­a e.V. gut angelegt sind, und damit auch um weitere Spenden und Patenschaf­ten werben.

„Trotz der derzeitige­n Schwierigk­eiten und Beschränku­ngen“, so berichten Claudia Riester und Sabine König, „ist für den Sommer 2021 eine weitere Reise zu ,unseren’ Kindern in Moshi geplant, um sich vor Ort wieder von der korrekten Verwendung der Gelder zu überzeugen.“

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FOTOS: VISIONS FOR TANSANIA Mit einem Schulabsch­luss kommt man auch in Tansania weiter.

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