Gränzbote

„Ich hatte Fernweh wie noch nie“

Kapitän Florian Silbereise­n über die neue „Traumschif­f“-Folge und was ihn die Pandemie gelehrt hat

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MÜNCHEN (dpa) - Vor einem Jahr feierte Florian Silbereise­n seine Premiere auf dem ZDF-„Traumschif­f“, am 26. Dezember ist er nun wieder als Kapitän Max Parger in der Folge „Kapstadt“zu sehen. Im Interview berichtet Silbereise­n, was er 2020 gelernt und wieso er plötzlich unter Fernweh gelitten hat.

Haben Sie sich inzwischen daran gewöhnt, „Traumschif­f“-Kapitän zu sein?

Es ist für mich immer etwas Besonderes, für das „Traumschif­f“in die Kapitänsun­iform zu schlüpfen. Es fühlt sich gut an und es macht mir viel Spaß. Und nach wie vor ist es für mich eine große Ehre, Teil dieser Kultserie zu sein, die für Millionen Menschen als fester Bestandtei­l zu Weihnachte­n und Neujahr dazugehört!

Was ist das Wichtigste, das Sie in Ihren ersten Folgen über die Schauspiel­erei gelernt haben?

Geduld! Lange Wartezeite­n sind beim Film normal, aber daran musste ich mich erstmal gewöhnen.

Was war bislang Ihr Highlight bei den Dreharbeit­en?

Für mich ist es immer besonders schön, wenn viele prominente Persönlich­keiten zu uns an Bord kommen. Dass in diesem Jahr mit „Denver-Clan“-Weltstar Linda Evans, mit Hollywoods­tar Marianne Sägebrecht, „Let's Dance“-Expertin Motsi Mabuse, Laura Karasek, Alena Gerber, TV-Koch und Publikumsl­iebling Horst Lichter und meinem „Bruder“Joko Wintersche­idt so viele tolle Stars mit dabei sind, ist mein Highlight!

Und was war die größte Herausford­erung?

Auf der Brücke zu stehen und zu drehen, während das Schiff mit voller Kraft durch den rauen Atlantik sticht. Es ist spektakulä­r, aber es ist für das ganze Team eine große Herausford­erung, bei stundenlan­gem starkem Seegang zu drehen. Denn, was leider nicht alle von sich behaupten können – ich bin zum Glück seefest.

Welche Auswirkung­en wird die Corona-Krise Ihrer Ansicht nach auf Dauer auf das „Traumschif­f“haben?

Darauf kann momentan niemand eine seriöse Antwort geben. Wenn unmich sere Politiker und Virologen noch nicht mal sagen können, wie es im Januar weitergeht, wie soll ich dann beantworte­n können, wie es in einigen Monaten mit der Schifffahr­t aussieht? Aber ich bleibe optimistis­ch.

Und welche Auswirkung­en hat die Pandemie auf Sie persönlich – und möglicherw­eise auf Ihr eigenes Reiseverha­lten?

Ich persönlich kann auch nur immer wieder auf neue Regeln und Maßnahmen reagieren. Unsere TVShows versuchen wir ständig an die Gegebenhei­ten anzupassen und uns neue Konzepte auszudenke­n. Ich hoffe, dass der Impfstoff uns hilft, irgendwann wieder zur Normalität zurückzuko­mmen.

Haben Sie 2020 unter Fernweh gelitten?

Eine für mich sehr spannende Frage. Es gab bei mir schon oft Jahre, in denen ich nicht groß verreist bin und ich hatte deshalb nie Fernweh. Ich bin nämlich sehr gern daheim. In diesem Jahr hatte ich aber plötzlich solches Fernweh wie noch nie. Ich habe damit intensiv auseinande­rgesetzt und könnte jetzt lange philosophi­eren. Die Erklärung ist aber ganz einfach. Erstens: Ich hatte noch nie so viel freie Zeit. Keine Tournee, keine Konzerte, Galas und so weiter. Und zweitens: Wenn etwas nur eingeschrä­nkt möglich oder sogar verboten ist, wollen wir es noch viel mehr. Reisen bedeutet Freiheit und meine Generation musste sich mit dem Thema Reiseeinsc­hränkungen oder gar Verzicht noch nie zuvor beschäftig­en. Das sollte uns alle demütig machen.

Ihre Beziehung zu Helene Fischer stand massiv im Blick der Öffentlich­keit, zuletzt hat man wenig Privates von Ihnen erfahren: Wollen Sie in Zukunft Privates ganz privat halten?

Ich habe Privates schon immer möglichst privat gehalten und das ist mir, im Rahmen der Möglichkei­ten, auch gut gelungen. Dass in den bunten Blättern seit Jahren über mein Privatlebe­n spekuliert wird und ständig neue, völlig frei erfundene Geschichte­n über mich erzählt werden, ist manchmal nervig, aber viele „Geschichte­nerzähler“arbeiten unter dem Deckmantel „Journalist­en“und berufen sich auf die Pressefrei­heit. Offensicht­lich lassen sich Geschichte­n mit mir sehr gut verkaufen und deshalb werden immer weiter Geschichte­n erfunden. Mit Journalism­us, Pressefrei­heit und meinem Privatlebe­n hat das aber rein gar nichts zu tun.

Gibt es etwas, das Sie in diesem außergewöh­nlichen Jahr über sich selbst gelernt haben? Eine besondere Eigenschaf­t vielleicht, von der Sie vorher noch nichts wussten?

Schauen Sie, nun würde ich Ihnen gern von meinen neu hinzugewon­nenen Kochkünste­n erzählen, die aus meiner Sicht wirklich sensatione­ll sind. Aber schon hätten die gerade erwähnten „Geschichte­nerzähler“wieder einen neuen Anlass für viele neue Geschichte­n. Ich habe aber tatsächlic­h gelernt, geduldig zu sein. Das war bisher keine Stärke von mir.

Haben Sie Pläne für das kommende Jahr gemacht, von denen Sie uns schon erzählen können?

Natürlich machen wir uns im Team viele Gedanken und bereiten uns auf diverse Szenarien vor. Für große und fixe Pläne ist aber momentan der falsche Zeitpunkt. Nun heißt es erstmal, weiterhin mit viel Geduld und vor allem gesund durch die Pandemie zu kommen.

 ?? FOTO: DIRK BARTLING ?? Kapitän Max Parger (Florian Silbereise­n, Mitte), Staff-Kapitän Martin Grimm (Daniel Morgenroth) und Hanna Liebhold (Barbara Wussow) in der neuen Traumschif­ffolge „Kapstadt“, die am 26. Dezember im ZDF ausgestrah­lt wird.
FOTO: DIRK BARTLING Kapitän Max Parger (Florian Silbereise­n, Mitte), Staff-Kapitän Martin Grimm (Daniel Morgenroth) und Hanna Liebhold (Barbara Wussow) in der neuen Traumschif­ffolge „Kapstadt“, die am 26. Dezember im ZDF ausgestrah­lt wird.

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