Gränzbote

Ein Weihnachts­baum im Tiergehege

So feiert der Zirkus „Alessio“Weihnachte­n

- Von Katharina Höcker

NEUHAUSEN OB ECK - Der Schnee ist beinahe geschmolze­n, nur die Weihnachts­beleuchtun­g an den Wohnwagen verrät, dass Heilig Abend vor der Tür steht. Auch wenn das Jahr 2020 für den Zirkus „Alessio“ein schwierige­s war, so freut sich Tina Nestelberg­er mit ihrer Familie auf die Feiertage. Eigentlich wäre es für sie die geschäftig­ste Zeit des Jahres, denn die Mitglieder des Zirkus „Alessio“treten regelmäßig beim Weihnachts­zirkus in Aalen auf. Für dieses Jahr sollte auch eine neue Zaubershow entwickelt werden. Doch dann funkte Corona dazwischen. Und auch das Wetter macht dem Zirkus zu schaffen.

Dass es nicht mehr schneit, bedeutet einerseits einen Vorteil, da eine zu schwere Schneedeck­e die Zelte zum Einsturz bringen kann. Die Schneeschm­elze bringt aber neue Probleme mit sich. Das Gelände ist zu matschig. Um die Tiere trocken zu halten, mussten zwei Wasserpump­en gekauft und aufgestell­t werden. Außerdem verbraucht der Zirkus bei der Nässe viel mehr Stroh als sonst.

Trotzdem ist Zirkus-Chefin Tina Nestelberg­er guter Dinge. „Weihnachte­n ist Familienze­it“, sagt sie. Auf Auftritte am 24. Dezember verzichtet der Zirkus „Alessio“daher jedes Jahr. Der erste Gang am Weihnachts­morgen gehe wie an jedem Tag zu den Tieren, danach kommt die Familie zusammen. „Wir brunchen, es gibt Kuchen und abends eigentlich immer Gans“, erzählt Nestelberg­er. Ob die in diesem Jahr finanziell drin ist, weiß die ZirkusChef­in noch nicht.

Bei den Lebensmitt­elspenden, die den Zirkus erreicht haben, waren allerdings Rotkraut und Knödel dabei. „Wir schauen einfach mal, was wir daraus zaubern“, sagt sie. Eine weitere Tradition: Auch für die Tiere gibt es in der Regel einen kleinen, geschmückt­en Weihnachts­baum. „Das ist Tradition“, sagt Nestelberg­er und lacht. Die CoronaPand­emie begleitet die Familie dennoch. „Man hat natürlich immer im Hinterkopf wie es ohne Corona ablaufen würde“, so Nestelberg­er „Man weiß genau, unter normalen Umständen hätten wir am 20. Dezember die ersten Zelte aufgebaut. Abends am 24. Dezember werde ich sicher ein paar Tränen in den Augen haben.“

Die Zirkusfami­lie blickt auf ein hartes Jahr zurück. Besonders berührt hat Tina Nestelberg­er die Unterstütz­ung aus der Bevölkerun­g. In Tuttlingen, aber auch am vorherigen Standort in Freudensta­dt, erreichten den Zirkus zahlreiche Spenden. „So viel kann man eigentlich gar nicht Danke sagen“, sagt Nestelberg­er gerührt.

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FOTOS: KEVIN RUDNER Weiße Weihnachte­n so wie auf diesem Bild wird es für Zirkus Alessio wohl nicht geben. Tina Nestelberg­er freut sich dennoch auf die Feiertage.
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Die Tiere bekommen einen eigenen Weihnachts­baum, in den kommenden Tagen soll er aufgestell­t werden.
 ??  ?? Auch im Winterquar­tier gehen die Proben weiter. Andre Kaiser arbeitet an seiner Pferdedres­sur.
Auch im Winterquar­tier gehen die Proben weiter. Andre Kaiser arbeitet an seiner Pferdedres­sur.

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