Ein Weihnachtsbaum im Tiergehege
So feiert der Zirkus „Alessio“Weihnachten
NEUHAUSEN OB ECK - Der Schnee ist beinahe geschmolzen, nur die Weihnachtsbeleuchtung an den Wohnwagen verrät, dass Heilig Abend vor der Tür steht. Auch wenn das Jahr 2020 für den Zirkus „Alessio“ein schwieriges war, so freut sich Tina Nestelberger mit ihrer Familie auf die Feiertage. Eigentlich wäre es für sie die geschäftigste Zeit des Jahres, denn die Mitglieder des Zirkus „Alessio“treten regelmäßig beim Weihnachtszirkus in Aalen auf. Für dieses Jahr sollte auch eine neue Zaubershow entwickelt werden. Doch dann funkte Corona dazwischen. Und auch das Wetter macht dem Zirkus zu schaffen.
Dass es nicht mehr schneit, bedeutet einerseits einen Vorteil, da eine zu schwere Schneedecke die Zelte zum Einsturz bringen kann. Die Schneeschmelze bringt aber neue Probleme mit sich. Das Gelände ist zu matschig. Um die Tiere trocken zu halten, mussten zwei Wasserpumpen gekauft und aufgestellt werden. Außerdem verbraucht der Zirkus bei der Nässe viel mehr Stroh als sonst.
Trotzdem ist Zirkus-Chefin Tina Nestelberger guter Dinge. „Weihnachten ist Familienzeit“, sagt sie. Auf Auftritte am 24. Dezember verzichtet der Zirkus „Alessio“daher jedes Jahr. Der erste Gang am Weihnachtsmorgen gehe wie an jedem Tag zu den Tieren, danach kommt die Familie zusammen. „Wir brunchen, es gibt Kuchen und abends eigentlich immer Gans“, erzählt Nestelberger. Ob die in diesem Jahr finanziell drin ist, weiß die ZirkusChefin noch nicht.
Bei den Lebensmittelspenden, die den Zirkus erreicht haben, waren allerdings Rotkraut und Knödel dabei. „Wir schauen einfach mal, was wir daraus zaubern“, sagt sie. Eine weitere Tradition: Auch für die Tiere gibt es in der Regel einen kleinen, geschmückten Weihnachtsbaum. „Das ist Tradition“, sagt Nestelberger und lacht. Die CoronaPandemie begleitet die Familie dennoch. „Man hat natürlich immer im Hinterkopf wie es ohne Corona ablaufen würde“, so Nestelberger „Man weiß genau, unter normalen Umständen hätten wir am 20. Dezember die ersten Zelte aufgebaut. Abends am 24. Dezember werde ich sicher ein paar Tränen in den Augen haben.“
Die Zirkusfamilie blickt auf ein hartes Jahr zurück. Besonders berührt hat Tina Nestelberger die Unterstützung aus der Bevölkerung. In Tuttlingen, aber auch am vorherigen Standort in Freudenstadt, erreichten den Zirkus zahlreiche Spenden. „So viel kann man eigentlich gar nicht Danke sagen“, sagt Nestelberger gerührt.