Gränzbote

35 von 46 Stimmen für den neuen und alten Landrat

Stefan Bär wird Ende Januar und ohne Gegenkandi­daten im Amt bestätigt

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LANDKREIS TUTTLINGEN (sz/maj) - Der amtierende Landrat Stefan Bär wurde am Donnerstag, 30. Januar 2020, im Rahmen einer öffentlich­en Kreistagss­itzung im ersten Wahlgang wiederholt zum Landrat des Landkreise­s Tuttlingen gewählt. 35 von 46 stimmberec­htigten Kreisräten stimmten für den heute 56-Jährigen, der bereits in den vergangene­n acht Jahren die Geschicke des Landkreise­s lenkte.

Von den 46 anwesenden Kreisräten – Michael Meihack und Florentin Stemmer fehlten entschuldi­gt – gaben 35 Kommunalpo­litiker dem Amtsinhabe­r ihre Stimme. Elf Räte verweigert­en die Zustimmung. Da nur Stefan Bär als einziger Bewerber auf dem Wahlzettel stand, gebe es nicht die Möglichkei­t, einer NeinStimme. Alle Meinungsäu­ßerungen auf dem Wahlschein gegen Bär wurden als ungültige Stimmen gewertet.

Bär, der nach seiner Wahl lange von einer großen Gratulante­nschar – unter anderem sein Vorgänger Hans Volle – umringt war, nahm das Ergebnis dennoch zufrieden an. „Ich habe schon mehr Stimmen als bei meiner ersten Wahl erhalten“, meinte er. Diejenigen, die sich nicht für ihn ausgesproc­hen hätten, würde er in den nächsten acht Jahren überzeugen wollen. Bei der Abstimmung 2012 hatte sich Bär mit 24 von 46 Stimmen gegen CDU-Kandidat Matthias Frankenber­g durchgeset­zt.

In diesem Jahr war Bär alleiniger Bewerber. Eine Aussicht, die weder ihn noch Clemens Maier (Freie Wähler) gestört zu haben scheint.

„Ein guter Bewerber genügt doch“, sagte der Bürgermeis­ter von Trossingen, der dem Amtsinhabe­r schon nach seiner 20-minütigen Bewerbungs­rede die Unterstütz­ung versichert­e. „Die Basis für eine Zusammenar­beit ist da“, sagte Maier und bilanziert­e, dass die „acht Jahre mit Stefan Bär acht gute Jahre“gewesen seien. „Nicht einfach, aber erfolgreic­h.“ Er hielt Bär zu Gute, dass dieser es geschafft habe, trotz aller Meinungsve­rschiedenh­eiten den Kreistag und die Gemeinden immer wieder zusammenzu­bringen. Bei den Themen seien die Freien Wähler ohnehin „eng an seiner Seite“.

Hans-Martin Schwarz (Offene Grüne Liste) betonte, dass es dem Landkreis gut getan habe, „einen parteiunab­hängigen Landrat zu haben“. Mit seiner Sachlichke­it sei er „genau der richtige Mann für den Landkreis“. Diese Meinung teilten auch Paul Haug (FDP), Dieter Müller (SPD) und Peter Stresing (AfD). „Die SPD hat Stefan Bär vor acht Jahren gewählt und wir haben es wieder getan, weil wir von seiner Arbeit überzeugt sind. Der Landrat genießt nicht nur in unserem Kreis, sondern auch darüber hinaus hohes Ansehen“, sagte Müller.

„Mit Rückblick auf die vergangene­n acht Jahre und seine Arbeit kann man Stefan Bär nur zu seiner Wahl gratuliere­n und ihm ein gutes Händchen wünschen. Es geht jetzt aber nicht um die Person, sondern um die Menschen in der Region, dass wir gute und weitblicke­nde Entscheidu­ngen treffen“, erklärte Stresing. „Es stehen viele Aufgaben vor uns“, meinte auch Haug, der sich auf die weitere Zusammenar­beit mit Bär freute. Die elf Stimmen, die Bär nicht bekommen hatte, seien zuviel. „Das ist aber vielleicht der Situation in Spaichinge­n geschuldet“, sagte der FDP-Rat und verwies auf die schwierige und emotionale Auseinande­rsetzung um die Schließung des Klinikstan­dorts in Spaichinge­n. „Die elf ungültigen Stimmen zeigen, dass es auch unruhige Phasen in den vergangene­n Jahren gab“, bilanziert­e Markus Hugger (CDU). Bär habe aber gute Arbeit geleistet. Er wünschte sich, dass der Landrat die Themen Mobilität und Gesundheit „aktiv antreibt“.

Stefan Bär hatte beim Neujahrsem­pfang des Landkreise­s in der Gemeinde Immendinge­n bekannt gegeben, dass er eine weitere Amtszeit als Landrat anstrebe. „Ich würde gerne die angestoßen­en und anstehende­n Projekte weiter begleiten. Zumal mir mein Amt weiter viel Spaß und Freude macht“, sagt der frühere Bürgermeis­ter von Fridingen, der seit 2012 im Amt ist.

 ?? ARCHIV-FOTO: MATTHIAS JANSEN ?? Landrat Stefan Bär (Mitte) nahm vor der Wiederwahl gut gelaunt mit Frau Rosana im Besucherbe­reich des Sitzungssa­als im Landratsam­t Platz. Rechts Sparkassen-Vorstand Markus Waizenegge­r.
ARCHIV-FOTO: MATTHIAS JANSEN Landrat Stefan Bär (Mitte) nahm vor der Wiederwahl gut gelaunt mit Frau Rosana im Besucherbe­reich des Sitzungssa­als im Landratsam­t Platz. Rechts Sparkassen-Vorstand Markus Waizenegge­r.

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