52-Jähriger wird Opfer eines Tötungsdelikts
Ermittlungen führen zu einem 36-jährigen Verdächtigen – Schuldfähigkeit strittig
TUTTLINGEN (sz) - Aufruhr am frühen Dienstagmorgen, 15. September, nahe der Albert-Schweitzer-Schule in Tuttlingen: Die Kriminalpolizei war seit den Morgenstunden mit umfangreichen Ermittlungen im Bereich der Hermannstraße beschäftigt. „Wir ermitteln wegen eines möglichen versuchten Tötungsdelikts“, sagte Sandra Kratzer vom Polizeipräsidium Konstanz auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“.
Die Hermannstraße ist mit Sichtschutzwänden abgeschirmt, Polizeibeamte in weißen Ganzkörperanzügen sind im Einsatz, um etwaige Spuren zu sichern. Um 5.38 Uhr ist ein 52jähriger Mann tot auf dem Gehweg liegend gefunden worden. Der Tote soll laut Aussagen der Polizei einem möglichen versuchten Tötungsdelikt zum Opfer gefallen sein. So wurde der Tote zuletzt um 5.24Uhr noch lebend im Bereich des Zentralen Omnibusbahnhofs in Tuttlingen gesehen.
Die erste Polizeimeldung berichtet von einer umfangreichen Spurensuche und der Einrichtung einer Sonderkommission. Zuletzt sei der Tote um 5.24 Uhr im Bereich des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) lebend gesehen worden.
Hier die weiteren Ereignisse: Mittwoch, 16. September, 16 Uhr:
„Die Ermittlungen führten noch am Dienstag zu einem 36-Jährigen ohne festen Wohnsitz, der am heutigen Mittwoch gegen 13 Uhr in der Tuttlinger Innenstadt vorläufig festgenommen wurde.“
Donnerstag, 17. September, 12.25 Uhr:
Die dritte Meldung spricht von Mordverdacht: „Aufgrund der bisherigen Ermittlungen ist davon auszugehen, dass der Beschuldigte den Getöteten
unvermittelt von hinten angegriffen und durch mehrere Messerstiche tödlich verletzt hat.“Der Tatverdächtige, 36, Tunesier, mehrfach wegen Körperverletzung vorbestraft, saß bis 8. Juli in Untersuchungshaft, weil er wegen versuchtem Totschlag verdächtigt wurde. Die Polizei sucht nach Zeugen: „Wer hat seit Dienstag im oder um das Stadtgebiet von Tuttlingen weggeworfene bzw. abgelegte Kleidung, eventuell mit Blutantragungen, aufgefunden?“
Freitag, 18. September, 16.55 Uhr: In der vierten Meldung suchte die Polizei nach Personen, die sich am 15. September zwischen 4.30 und 6 Uhr im Bereich des ZOB aufgehalten haben.
Dienstag, 6. Oktober, 8.45 Uhr: Nach „Personen, die einen Rucksack sowie einen roten Kapuzenpullover oder eine rote Jacke mit Kapuze gesehen haben“sucht die Polizei in ihrer fünften Meldung. Mittwoch, 7. Oktober, 7.22 Uhr: Die jüngste Meldung berichtet von der Schuldunfähigkeit des 36Jährigen wegen einer „krankhaften seelischen Störung“. Er sei nun in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. „Die Ermittlungen zum Tatgeschehen dauern weiterhin an.“