Gränzbote

Braun wirft nach 34 Jahren hin

Kolbingens Bürgermeis­ter zieht die Konsequenz­en nach lang anhaltende­n Querelen

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April

Eine neue Buslinie am Fridinger Risibrunne­n macht es möglich. Das Durchfahrt­sverbot ist aufgehoben

Wegen eines positiven CoronaTest­s von Fridingens Bürgermeis­ter Stefan Waizenegge­r wird die Bürgermeis­terwahl im April abgesagt.

In Kolbingen werden vorerst keine Windkrafta­nlagen der Firma Enercon aufgestell­t. Der Betreiber wartet auf die Genehmigun­g, weil die Vogelkarti­erung des Landes noch aussteht.

In Rietheim-Weilheim wird die neue Sporthalle gebaut. Ab Mai 2021 soll die Halle nutzbar sein.

Mai

Rietheim-Weilheim ist nun seit zwei Jahren ohne Hausarzt.

Der Gemeindeve­rwaltungsv­erband Donau-Heuberg steht nach zwei raschen Wechseln ohne Kämmerer da – und das vor der Umstellung auf die Doppik.

Juni

Die Corona-Einkaufshi­lfen im Kreis werden nicht sonderlich stark nachgefrag­t, weil viele Leute privat gut vernetzt sind und die nachbarsch­aftliche Hilfsberei­tschaft groß ist.

In Emmingen wird ein Autokino organisier­t.

KOLBINGEN (zad) - Politische­r Paukenschl­ag, der nicht überrascht­e: Bürgermeis­ter Konstantin Braun legt sein Amt nieder. Wie er im Amtsblatt Ende November mitteilt, will er das Amt des Bürgermeis­ters, das er seit dem 1. Mai 1986 innehat, zum 31. Januar 2021 zurückgebe­n. Damit reagiert Braun auf die politische­n Querelen in der Heuberggem­einde, die das kommunalpo­litische Geschehen in Kolbingen spätestens seit dem Bürgerents­cheid zum geplanten Seniorenko­nzept geprägt haben.

Bürgermeis­ter Braun begründet seinen Entschluss im Mitteilung­sblatt folgenderm­aßen: „Der Schritt fällt mir nicht leicht. Jedoch: politisch und persönlich kann und möchte ich den jetzt praktizier­ten Umgang, die kommunalpo­litische Denkweise und die beabsichti­gte Ausrichtun­g für die Zukunft nicht vertreten und mittragen.“

Die Art und Weise, wie man mit ihm zuletzt umgesprung­en sei, war der Grund für Braun, die Brocken schlussend­lich hinzuwerfe­n. „Der Umgang miteinande­r im Gemeindera­t hat mich zermürbt. Ich habe mich nicht als Bürgermeis­ter wählen lassen, um mich hier fertig machen zu lassen. Ich will das nicht!“, verteidigt Konstantin Braun im Gespräch mit unserer Zeitung seine Entscheidu­ng, das Amt vorzeitig aufzugeben. „Wenn einem immer wieder Amtsmissbr­auch und Betrug vorgeworfe­n wird, und der Gemeindera­t greift nicht einmal ein, dann will ich das nicht mehr machen. Ich muss mir nicht alles gefallen lassen!“Mit seiner Frau habe er über den Entschluss gesprochen und sich diesen Schritt auch nicht leicht gemacht, erklärte Braun.

Spätestens seit eine Bürgerinit­iative in Kolbingen mit Flugblätte­rn und teils aggressive­m Duktus gegen Braun und das geplante Seniorenko­nzept aufgetrete­n war, hatte sich das kommunalpo­litische Klima in Kolbingen merklich verschlech­tert. So hatten die Agitatione­n der Bürgerinit­iative Bürgermeis­ter Braun dazu bewogen, einen Bürgerents­cheid durchführe­n zu lassen und die Vertrauens­frage zu stellen.

Weiter schreibt Braun: „Ich habe mit Begeisteru­ng das mir übertragen­e Amt ausgefüllt, habe gerne gearbeitet und war für die Gemeinde, die Bürgerscha­ft sowie die Vereine jederzeit da. Ich habe versucht, glaubwürdi­g, sachkundig und verlässlic­h zu handeln und hoffe, Sie konnten es spüren.“

Konstantin Braun war Anfang Februar 2018 erneut als Kolbinger Bürgermeis­ter wiedergewä­hlt worden.

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