Ihre Mission: Vielen Kindern ein Zuhause geben
Ordensschwestern kümmern sich in Sarajevo um bis zu 40 Mädchen und Jungen – Es fehlt oft an Kleidung und Schulmaterial
TUTTLINGEN - Im Kinderheim Egipat in Sarajevo kümmern sich Ordensschwestern um verwaiste oder aus schwierigen sozialen Verhältnissen stammende Kinder. Bereits seit 1899 bieten die Schwestern Kindern ein Zuhause, sowie Kleidung, Nahrung und Schulmaterialien. Damit das funktioniert, ist das Kinderheim auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Denn der Bürgerkrieg in den 90er Jahren hat tiefe Spuren im Land hinterlassen, eine funktionierende Wohlfahrtspflege existiert nicht.
Daher unterstützt die katholische Kirchengemeinde Tuttlingen mehrere Projekte im Land, darunter das Kinderheim. Dekan Matthias Koschar hält regelmäßig Kontakt zu den Ordensschwestern. „Das soziale Netz dort ist leider nur unzureichend“, sagt Koschar. „Das Kinderheim ist daher wirklich unterstützenswert.“Dabei hilft auch in diesem Jahr wieder die Spendenaktion unserer Zeitung „Helfen bringt Freude“.
Vom Kleinkindalter bis zum 18. Lebensjahr können Jungen und Mädchen im Kinderheim unterkommen. Dabei kümmern sich die „Dienerinnen vom Kinde Jesu“- so der Name der Ordensschwestern - nicht nur um zwölf Waisen, sondern nehmen sich auch Kindern an, deren Eltern zeitweilig in Not geraten sind. „Das sind 40 Kinder, die tagsüber zu uns kommen und bei uns lernen und spielen“, erzählt Schwester Admirata und ergänzt: „Das ist unsere Mission.“
Auch im Kinderheim Egipat hat sich die Corona-Pandemie bemerkbar gemacht. „In diesem Jahr ist alles anders als sonst“, sagt die Ordensschwester. Die Kinder lernen im Wechselunterricht, eine Woche können sie zur Schule gehen, in der darauffolgenden Woche lernen sie online. Das kostet die Ordensschwestern viel Zeit und Kraft. „Viele Kinder vermissen ihre Freunde und Schulkameraden, die sie nun viel seltener sehen“, berichtet Schwester Admirata „Und es ist auch nicht leicht für sie, wenn sie nicht ohne Masken rausgehen dürfen.“
Auch an Kleidung und Schulbüchern fehlt es oft. Das Kinderheim ist unter anderem auf Kleiderspenden angewiesen. In einen Laden gehen und dort ein Kleidungsstück aussuchen dürfen, das ist für die Kinder nur selten möglich, meint Schwester Admirata. Sie und die anderen Ordensschwester bedanken sich daher für die Unterstützung. „Wir freuen uns, dass wir Freunde haben, in dieser Situation. Und wir hoffen, das bald wieder Fröhlichkeit herrscht.“