Neubau des Hauses Wartenberg steht an
Personalwechsel ist Thema bei Verbandsversammlung - Kritik an Kommunikation zur Corona-Pandemie
GEISINGEN - Noch nie hatte in der Geschichte des Zweckverbandes Pflegeheim Haus Wartenberg eine Verbandsversammlung außerhalb des Heimareals stattgefunden. Die 98. Sitzung seit der Gründung des Verbandes im Zuge der Kreisreform war nunmehr wegen der CoronaAuflagen ins Landratsamt in Villingen verlegt worden. Dort wurde das Rechnungsergebnis für das Jahr 2019 vorgestellt und der Haushalt für 2021 verabschiedet. Thema war aber auch der hohe Personalwechsel und die Kommunikation in der Corona-Pandemie.
Das Jahr 2019 hatte der Zweckverband mit einem positiven Ergebnis von rund 194 000 Euro bei Gesamtaufwendungen von rund 19 Millionen Euro abgeschlossen. Verbandsmitglied Adolf Baumann sprach jedoch auch den hohen Personalwechsel an. In Geisingen verließen im letzten Jahr von 337 Mitarbeitern 71 den Zweckverband, in Blumberg von 48 fast die Hälfte, nämlich 22. Diese Zahlen seien zu hoch, befand Baumann. Angesprochen wurde auch der Anstieg der Personalkosten, zu beiden Themen konnten bei der Versammlung aber keine konkreten Gründe genannt werden, die Berechnungsgrundlagen werden nachgeliefert.
Was den Personalwechsel betrifft ging Geschäftsführer Boris Schmid davon aus, dass in den Zahlen in Geisingen die Altenpflegeschüler dabei sein könnten. Im Gesundheitsbereich, so führte der Verbandsvorsitzende und Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises Sven Hinterseh aus , sei der Personalwechsel relativ hoch. Im nächsten Jahr konnten bei den Pflegesatzverhandlungen zusätzliche 12,2 Stellen für den Pflegebereich ausgehandelt werden.
Geisingens Bürgermeister und stellvertretende Verbands vorsitzende Martin Numberger bemerkte, dass durch zahlreiche Pflegesatz erhöhungen das Heim finanziell inzwischen inder„ Ober liga“angekommen ist. Erstellte auch die Frage ob in den nächsten Jahren weitere Erhöhungen stattfinden. Denn in Geisingen stehen für den Ersatzneubau des Hauses Wartenberg Investitionen in Höhe von 14,6 Millionen Euro an und mit jeder Investition steige auch die Investitionskosten abrechnung, die einen Teil des Tagessatzes ausmacht.
Derzeit liege diese im Zweckverband bei 11,84 Euro, viele Einrichtungen lägen hier bei 20 bis 30 Euro, so die Aussage von Heimleiter Manfred Wolf. Es sei damit zu rechnen, dass der Betrag mit dem Neubau steigen werde.
2021 will der Verband die weiteren Planungen für ein Betreutes Wohnen in Blumberg mit 24 Wohnungen und die für die Erneuerung des Hauses Wartenberg in Geisingen angehen. Außerdem soll das schon seit einigen Jahren undichte Dach des Verwaltungsgebäudes in Geisingen saniert werden. Bezüglich des Personals betonte Hinterseh, dass die Mitarbeiter das Fundament der Einrichtung seien. Vor einigen Wochen habe es ein nicht einfaches Gespräch mit dem Personalrat gegeben. Der Verband sei für den Dienst am Bewohner da. So gut es gehe, solle gute Arbeit gemacht werden.
Blumbergs Bürgermeister Markus Keller appellierte an Direktor Wolf, mit Corona und den Auswirkungen auf das Heim transparenter umzugehen. Wolf habe, so Keller, auf eine Anfrage nicht reagiert und keine Stellungnahme abgegeben. Wolf entgegnete, man habe die Lage im Griff. Im Frühjahr hatte das Heim nur einen Fall, dann ab Mitte November gleich mehrere. „Wir machen es transparenter, wir verheimlichen nichts“versprach Wolf. Allerdings wolle er sich zurückhalten, wenn es ins Detail gehe. Keller hielt entgegen, dass keine Aussage zu machen, den Verdacht wecke, dass es etwas zu verbergen gebe. Landrat Hinterseh versicherte, dass man offen kommunizieren müsse und werde.