Gränzbote

„Ideen von Bürgern frühzeitig berücksich­tigen“

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Zum Bauprojekt auf dem Areal des ehemaligen Dr.-Karl-Hohner-Heims an der Händelstra­ße, wo ein Seniorenpf­legezentru­m entstehen soll, schreibt eine Anwohnerin.

„Die interessan­ten Leserbrief­e der letzten Tage haben mich inspiriert, ebenfalls das Wort zu ergreifen.

140 Mitarbeite­r, 40 Beatmungsp­lätze, Therapieze­ntrum, Restaurant, Logopädie Praxis, Fußpflege, physiologi­sche Praxis etc. – das klingt für mich eher nach einer Klinik, und nicht nach einem Seniorenhe­im wie früher. Schon bei der ersten Planung sind die Größenunte­rschiede so enorm, dass sogar der Spielplatz im Mühlenweg weichen muss.

Würden Sie sich eine Firma mit 140 Mitarbeite­rn, Besucher- und Lieferverk­ehr in ihrem Wohngebiet wünschen?

Meiner Ansicht nach ist dies am äußersten Rand eines Wohngebiet­s falsch platziert. Falls Trossingen solch ein Großprojek­t dringend benötigt, dann sollte es auch einen dafür angemessen­en Standort mit optimaler Verkehrsan­bindung und zentraler Lage erhalten.

Warum denken wir nicht an die naheliegen­de Lösung: Wohnraum im

Wohngebiet zu schaffen. Wir sollten daran anknüpfen, wie im Jahr 1938 die Baugenosse­nschaft für Trossinger Bürger Siedlungsh­äuser gebaut hat. Der wertvolle, ruhige und verkehrssi­chere Charakter eines Wohngebiet­s bliebe erhalten, und es ergäbe sich die Chance für Bürger, Wohnraum zu finden. Ich wünsche mir den Bau von Siedlungsh­äusern mit Garten. Wäre diese Alternativ­e nicht viel passender zum Umfeld des angrenzend­en Siedlergar­tens und dem Spielplatz?

Mein Eindruck ist, dass die Bürgerinne­n und Bürger mitdenken und sich mehr Beteiligun­g wünschen. In anderen Städten, wie Remseck am Neckar, wird die Bürgerbete­iligung mit einer Stabsstell­e koordinier­t. Es gibt eine öffentlich­e Vorhabenli­ste und sogar Schüler und Jugendlich­e finden Gehör. Diesem Beispiel könnte Trossingen folgen und die Ideen von Bürgern frühzeitig berücksich­tigen.

Für das neue Jahr wünsche ich uns allen Gesundheit und Harmonie, mehr Bürgerbete­iligung und Offenheit von unserer Bürgervert­retung (dem Gemeindera­t) – und zu guter Letzt unserer neuen Bürgermeis­terin ein glückliche­s Händchen bei all dem.“Sarah Morath, Trossingen

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