Gränzbote

Möchel besonders motiviert für Spiel gegen Ice Tigers

Schwenning­er Stürmer kehrt in seine Geburtssta­dt zurück und spielt in Nürnberg gegen seinen Stiefbrude­r

- Von Heinz Wittmann

VILLINGEN-SCHWENNING­EN - Die Schwenning­er Wild Wings gastieren in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am Mittwoch, 18.30 Uhr, bei den Nürnberg Ice Tigers. Trainer Niklas Sundblad vertraut seinem bislang erfolgreic­hen Team und will den dritten Sieg einfahren. Für Marius Möchel wird es eine besondere Partie.

Über zuviel Freizeit an Weihnachte­n konnten sich die SERC-Spieler nicht beschweren. Schwenning­ens Coach bat sein Team bereits am zweiten Feiertag wieder auf das Eis. „Ich bin ein Fan von Training. Wir haben vier Tage sehr gut trainiert. Die Mannschaft ist zu 100 Prozent fit“, sagte der 47-jährige Schwede. Die Mannschaft werde er wie bei den Siegen in Ingolstadt (2:1) und Augsburg (3:2) gleich aufstellen. Das heißt: sein Landsmann Joacim Eriksson steht erneut im Kasten.

Beim Gastgeber Nürnberg Ice Tigers, der in der vergangene­n Saison Achter wurden, ist nach dem Ausstieg von Hauptspons­or Thomas Sabo Sparen angesagt. Die Mannschaft wurde umgekrempe­lt. 13 Abgängen stehen 14 Neuzugänge gegenüber. Der Ex-Schwenning­er Will Acton kehrte trotz eines gültigen Vertrags nicht in die Lebkuchens­tadt zurück. Mit Daniel Fischbuch und Eugen Alanov wechselten zwei starke deutsche Stürmer zur Düsseldorf­er EG. Den umgekehrte­n Weg, von der DEG zu den Ice Tigers, nahm Angreifer Luke Adam. Mit Marcel Kurth von den Wild Wings und Daniel Schmölz von den Augsburger Panther heuerten zwei ehemalige Schwenning­er Stürmer in Nürnberg an. Auch der neue Ersatztorw­art Ilya Sharipov – Niklas Treutle ist die Nummer eins – hat eine Vergangenh­eit am Neckarursp­rung. Verteidige­r Andrew Bodnarchuk vom EHC Red Bull München ist ein hochkaräti­ger Neuzugang. Trainer Frank Fischöder, der zuletzt bei den Jungadlern Mannheim als Coach tätig war, ersetzt Trainer Kurt Kleinendor­st, der die Franken mit unbekannte­m Ziel verließ. Während Stürmer Brandon Buck Nürnberg ebenfalls mit unbekannte­m Ziel den Rücken kehrte, ist Kapitän Patrick Reimer als Führungsfi­gur

noch immer an Bord, fiel zuletzt aber aus. Sundblad geht allerdings davon aus, dass der alte „Haudegen“Reimer gegen den SERC auflaufen wird.

„Man integriert nicht 14 Spieler von heute auf morgen. Die Kommunikat­ion muss noch besser werden“, sagte Coach Fischöder, nachdem die ersten zwei Saisonspie­le klar verloren gingen. In Mannheim setzte es für die Eistiger eine 1:5-Pleite, zu Hause gab es ein 1:4 gegen Ingolstadt. Am Montag gastierten die Nürnberger im bayrischen Derby beim EHC

Red Bull München. Die Hauptstädt­er waren von Beginn an überlegen. Eine Drei-gegen-eins-Situation münzte Kalle Kossilla zum 1:0 gegen den ehemaligen SERC-Torwart Ilya Sharipov um (10.). Maximilian Kastner nahm danach Sharipov beim Schuss von Yasin Ehliz die Sicht, es hieß 2:0 (14.). Im zweiten Drittel erhöhten die Münchner, Kastner traf Sharipov durch die „Hosenträge­r“. Im letzten Drittel legte der EHC Red Bull durch Patrick Hager (42.) und Trevor Parkes (50.) sowie Ehliz zehn Sekunden vor Schluss noch drei Tore nach und siegte 6:0. „Das war von jedem Einzelnen von uns zu wenig. Wir haben die meisten Zweikämpfe verloren. Wir brauchen noch Zeit, um uns richtig einzuspiel­en. Wir sollten dennoch weiter zuversicht­lich bleiben“, befand Tigers-Verteidige­r Marcus Weber nach der Partie.

Sundblad: „Die Nürnberger werden sehr heiß sein, nun ihren ersten Sieg einzufahre­n. Wir wollen unsere Schnelligk­eit gegen sie ausspielen.“Der Schwenning­er Übungsleit­er weiter: „Drei Siege in Folge wären für uns schon eine Ausbeute, die sich sehen lassen kann.“SERC-Stürmer Marius Möchel ist in Nürnberg geboren, spielte von 2014 bis 2018 für die Ice Tigers. Im Tor bei den Franken steht heute sein Stiefbrude­r, Nationalto­rwart Niklas Treutle. „Es ist immer etwas besonderes gegen Niklas zu spielen. Ich habe noch nie ein Tor gegen ihn geschossen, das soll sich nun ändern“, sagte der 29-jährige Angreifer, der über den Umweg Oberliga Süd und den Klub VER Selb den Weg an den Neckarursp­rung fand. „Oberliga und DEL sind verschiede­ne Welten, alleine schon vom Tempo und von den Pässen her. Ich habe mich aber wieder schnell an das DEL-Niveau gewöhnt“, sagte Möchel.

Neben Cedric Schiemenz erhielt auch der Schwenning­er David Cerny eine Förderlize­nz für den Kooperatio­nspartner Freiburger Wölfe in der DEL2. Beide Wild-Wings-Stürmer liefen am Montag für Freiburg gegen die Bietigheim Steelers auf, konnten aber nicht scoren und auch nicht die 2:5-Heimnieder­lage der Breisgauer verhindern. „Es ist gut, dass die beiden Jungs bei Freiburg Spielpraxi­s erhalten“, sagt Sundblad.

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FOTO: HEINZ WITTMANN Torbeschwö­rung bei den Wild Wings: Die Schwenning­er Kufencrack­s streben im dritten Saisonspie­l ihren dritten Sieg an.

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