Geister unterwegs
Tatort: Der feine Geist (Fr., ARD, 20.15 Uhr)
- Könnte sein, dass „Tatort“-Fans selbst ganz reizende Türsteher künftig mit einer gewissen Skepsis betrachten. Denn nicht nur neulich in Ludwigshafen, sondern auch am Neujahrsabend in Weimar gerät das Milieu der boomenden Security-Dienste ins mörderische Zwielicht. Einer von den Mucki-Männern der Sicherheitsfirma Geist wird bei einem Geldtransport erschossen. Kommissar Lessing (Christian Ulmen) und seine Frau und Kollegin Kira Dorn (Nora Tschirner) sind zufällig in der Nähe und folgen dem Täter in die pinkfarben vernebelte Weimarer Parkhöhle, wo Lessing von einer Kugel getroffen wird. Während er sich verarzten lässt, jagt Kira in einsamer Aktion den Killer, der noch weitere Opfer findet. Zu den Verdächtigen gehört auch Security-Chef John Geist (in wuchtiger Präsenz: Ronald Zehrfeld), ein zärtlicher Liebhaber bedrohter Papageienarten. Die Lebensart dieses Kerls ist reichlich kurios, das kennt man ja von Drehbuch-Autor Murmel (so heißt er wirklich) Clausen.
In diesem Fall unter der Regie von Mia Thiel gibt es außer gewohnt schrägem Humor (Lupo und der Kakao-Automat) eine traurige Wendung, die auch im verrückten Geist der Weimarer Krimi-Reihe als äußerst verwirrend bezeichnet werden muss. Genaues sollte man nicht verraten. Nur so viel: Alles ist anders, als es scheint, und der Titel hat eine mehrschichtige Bedeutung.