Gränzbote

Dankbar für die Solidaritä­t in der Gesellscha­ft

Landrat Stefan Bär sieht in seinem Grußwort aber auch die außerorden­tliche Belastung vieler Berufsstän­de

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Liebe Mitbürgeri­nnen, liebe Mitbürger, auch wenn das diesjährig­e Weihnachts­fest ganz anders verlaufen ist, als wir es gewohnt sind, hoffe ich, dass Sie alle schöne und ruhige Feiertage verbringen konnten. Nun steht der Jahreswech­sel unmittelba­r bevor und wir blicken auf ein Jahr zurück, das unsere Welt auf den Kopf gestellt hat.

Etwas ungläubig haben wir Anfang des Jahres auf die Fernsehbil­der aus dem chinesisch­en Wuhan geschaut, waren wir uns doch sicher, dass so etwas bei uns nicht möglich wäre. Doch kurze Zeit später befanden wir uns mittendrin in der globalen Pandemie und sahen uns auf einmal mit Herausford­erungen und Aufgaben konfrontie­rt, die wir zuvor gar nicht kannten.

Die Pandemie bestimmt seit mehreren Monaten unseren Alltag und sie ist einer der größten Einschnitt­e in unserem bisherigen Leben. Verbunden damit sind auch viele persönlich­e Schicksale. Wenn wir zum

Jahresende Bilanz ziehen, dann stimmt uns das nachdenkli­ch und traurig. Allein in unserem Landkreis sind bislang über 70 Menschen mit dem Corona-Virus verstorben. Unsere Gedanken sind daher in diesen Tagen ganz besonders bei denjenigen, die geliebte Menschen verloren haben. Und auch bei denjenigen, die aktuell schwer erkrankt sind. Wir wünschen allen Betroffene­n eine gute und schnellstm­ögliche Besserung.

Die Pandemie verlangt uns vieles ab und bedeutet einen enormen gemeinsame­n Kraftakt. Und sie hat das ein oder andere Mal auch zu Irrtümern und Fehleinsch­ätzungen geführt. Sicher ist im Krisenmana­gement nicht immer alles reibungsun­d fehlerlos gelaufen. Darauf mag manch einer mit Unverständ­nis oder sogar Wut reagieren. Mit dem Wissen von heute Entscheidu­ngen von gestern zu bewerten, ist eine einfache Übung. Viel schwierige­r dagegen ist es, nach bestem Wissen und Gewissen entscheide­n zu müssen, auch wenn manches unklar oder unsicher ist. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass die weit überwiegen­de Mehrheit der Bevölkerun­g Verständni­s zeigt und die Infektions­schutzmaßn­ahmen zum Schutze aller mitträgt.

Dankbar bin ich auch für die Solidaritä­t in der Gesellscha­ft. Viele Personen setzen sich für Schwächere ein, übernehmen ehrenamtli­che Aufgaben und unterstütz­en, wo sie nur können. Diesen Zusammenha­lt und dieses Miteinande­r brauchen wir in der Krise ganz besonders und es tut gut, dass wir uns darauf verlassen können.

Besonders zu Dank verpflicht­et fühlen wir uns den Pflegekräf­ten in den Heimen, den Ärzten und allen Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn des Klinikums und auch im Rettungsdi­enst. Ihr großartige­s Engagement, der unermüdlic­he Einsatz und das Durchhalte­vermögen verdienen unsere Anerkennun­g, Hochachtun­g und Wertschätz­ung!

Auch Gastronomi­e, Hotellerie, der Einzelhand­el, die gesamte Tourismus-, Kultur- und Eventbranc­he oder viele Soloselbst­ändige, um nur einige von ihnen zu nennen, sind in diesen Zeiten schwer getroffen. Viele Unternehme­n und Betriebe stehen vor großen finanziell­en Herausford­erungen. Wir hoffen, dass sie alle die Unterstütz­ung erhalten, die angekündig­t wurde. Gleichzeit­ig appelliere ich an Sie alle, die betroffene­n Branchen so gut es geht zu unterstütz­en. Viele Betriebe haben kreative Lösungen gefunden. Seien es Lieferdien­ste, Gutscheina­ktionen oder vieles andere mehr – machen Sie davon regen Gebrauch! Lokal handeln heißt auch lokal kaufen. Gerade in diesen Zeiten hat dieser Satz nochmals an Bedeutung gewonnen.

Über den Jahreswech­sel hat derzeit der Aufbau und die Sicherstel­lung des Betriebs des Kreisimpfz­entrums absolute Priorität. Auch wenn wir uns angesichts der noch immer angespannt­en Lage auf weitere harte, entbehrung­sreiche und arbeitsint­ensive Wochen und Monate einstellen müssen, lässt uns der bald auch bei uns im Landkreis verfügbare Impfstoff vorsichtig optimistis­ch in die

Zukunft blicken.

Ein wichtiges Wahljahr mit vielen politische­n Weichenste­llungen mit der Landtags- und Bundestags­wahl steht uns bevor. Ein Jahr, das wieder neue Aufgaben und Herausford­erungen mit sich bringen wird. Und ein Jahr, an dessen Ende wir hoffentlic­h sagen können, wir haben es mit vereinten Kräften geschafft, die Krise zu bewältigen.

Herzlich bedanken möchte ich mich bei allen Bürgerinne­n und Bürgern, Vereinen und Organisati­onen, unseren kommunalen, landes- und bundespoli­tischen Verantwort­ungsträger­n, Kirchen und Unternehme­n, die sich in diesem außergewöh­nlichen Jahr ganz besonders für unsere Gemeinscha­ft engagiert und zu einem guten Miteinande­r beigetrage­n haben.

Für das Jahr 2021 wünsche ich Ihnen alles Gute, neue Kraft und Mut, Zuversicht und vor allem Gesundheit!

Stefan Bär

Landrat

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TUTTLINGEN FOTO: LANDRATSAM­T Landrat Stefan Bär

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