Gränzbote

Mut zum Hut

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Zum Glück ist der Winter mal wieder richtig kalt und wunderbar verschneit. Das hilft bei der Planung der momentan kargen Möglichkei­ten der Freizeitge­staltung. So können wir auch ohne in den Schwarzwal­d zu fahren wunderbare Schneewand­erungen unternehme­n. Und, was noch viel wichtiger ist: Der stramme Winter kaschiert die rausgewach­senen Haarschnit­te und das Ansatzgrau all derjenigen, die es vor Weihnachte­n nicht mehr rechtzeiti­g vor dem Lockdown zum Friseur geschafft haben. Denn bei diesen Temperatur­en und dem eisigen Ostwind geht keiner ohne Mütze oder Hut raus.

Nennen wir sie stellvertr­etend für viele Andrea, Heike und Martina – sie würden auch bei zehn Grad und Sonnensche­in momentan nur mit Kopfbedeck­ung das Haus verlassen. Heike ist zuvor schon mehrfach gefragt worden, ob sie das Grau herauswach­sen lässt – eine Unverschäm­theit, wie sie findet: „Ich bin naturblond“, behauptet sie nach wie vor stur.

Andrea, die ihre dicken, drahtigen Haare kurz trägt, hat ihren Kopfumfang quasi verdoppelt. Die Mütze drückt die Masse wenigstens ein bisschen zusammen. Und Martinas feine Haare, die alle sechs Wochen einen Schnitt brauchen, führen seit ein paar Tagen ein unschönes Eigenleben. Zum Glück geht der Trend zur Indoor-Mütze. Die kaschiert gleich doppelt: zum einen die plattgedrü­ckte Mähne nach dem Spaziergan­g und zum anderen die ohnehin traurige Lockdown-Frisur. In diesem Sinne: Mut zum Hut! (iw)

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