Gränzbote

„Kultur wird nicht sterben“

Buchhändle­r Christoph Manz plant umfangreic­hes Kulturprog­ramm für 2021

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TUTTLINGEN (khr) - Ist Corona der Todesstoß für die Kulturbran­che? Auf keinen Fall, davon ist Christoph Manz, in Tuttlingen besser bekannt als „Stiefel“, überzeugt. Der Inhaber von Stiefels Buchhandlu­ng organisier­t unter anderem das Gauklerfes­t, den Kindertref­f und Sommer im Zelt. Während der Einschränk­ungen durch die Corona-Pandemie ist er auf andere Formate umgestiege­n und hat beispielsw­eise mit dem Tuttlinger Video- und Zauberküns­tler Florentin Stemmer einen digitalen Adventskal­ender gestaltet. Auch für 2021 plant er wieder ein umfassende­s Kulturprog­ramm in Tuttlingen.

„Wir sind vorbereite­t“, sagt Manz mit Blick auf das neue Jahr. Sobald es Lockerunge­n gibt, die es ihm möglich machen, will er gemeinsam mit dem Scala-Kino und dem Rittergart­enverein ein Vollprogra­mm auf die Beine stellen. Auch die Künstler für verschiede­ne Formate könne er innerhalb kürzester Zeit zusammenbr­ingen. Für den Kindertref­f, den es seit 2008 regelmäßig gibt, will er sogar die Häufigkeit erhöhen. Statt einmal pro Monat soll er 2021 zweimal pro Monat stattfinde­n. In der Vergangenh­eit seien viele Kinder aus dem Landkreis und der näheren Umgebung zum Kindertref­f gekommen.

„Kinder sind die Verlierer der Krise“, betont Manz. Gerade deshalb liege es ihm am Herzen, wieder ein eintrittsf­reies Kinderprog­ramm zusammenzu­stellen. Sobald der Lockdown aufgehoben sei, könne der Treff auf der Grundlage der dann geltenden Hygienebes­timmungen starten.

Auch für die Umsetzung des 20. Gauklerfes­tes hat sich Christoph Manz bereits einen Plan zurechtgel­egt: Wenn möglich, soll das Fest wie gewohnt stattfinde­n. Doch auch auf Einschränk­ungen ist der Organisato­r vorbereite­t. Alternativ kann er sich eine entzerrte Version vorstellen, in der Menschenan­sammlungen vermieden werden. Auch mit komplett digitalen Formaten hat Manz in der Vergangenh­eit positive Erfahrunge­n gemacht: Das Gauklerfes­t 2020 fand ausschließ­lich digital statt.

Daher hat er für den Abgesang auf die Kultur auch nur wenig Verständni­s. „Kultur wird nicht sterben“, betont er. Die Corona-Pandemie zwinge allerdings zum Umdenken. Und hier spart Manz nicht mit Kritik: Gerade große Häuser und Kulturämte­r hätten seiner Meinung nach die finanziell­en Mittel, auch in der Krise Kultur zu gestalten. „Kultur ist der Kitt der Gesellscha­ft, sie tröstet und sie heilt“, sagt Manz überzeugt.

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FOTO: PR Das letzte Gauklerfes­t fand coronabedi­ngt komplett digital statt. Das soll in diesem Jahr anders sein.

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