Gränzbote

Kinder lernen Erste Hilfe im Bärenhospi­tal

Teddy Bruno mault nicht gleich, wenn ihm der Verband mal rutscht

- Von Lisa Klebaum

TUTTLINGEN - Wie kann man Kindern Erste Hilfe beibringen, ohne ihnen Angst zu machen? Am einfachste­n geht das wohl mit Teddy Bruno im Bärenhospi­tal. Das Konzept der Kuscheltie­rklinik hat das Deutsche Rote Kreuz erarbeitet. Gedacht ist es vor allem für Kindergart­enkinder.

„Der Teddy Bruno ist ein idealer Patient“, weiß Ricarda Stannecker. Sie ist beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) als Ausbilderi­n und Koordinato­rin für die Schularbei­t tätig. „Er zappelt nicht und er wehrt sich nicht, wenn man ihm helfen will. Es stört ihn auch nicht, wenn er mal ein bisschen ungeschick­t angefasst wird, und er beschwert sich nicht, wenn der Verband mal rutscht oder ein bisschen kneift“, führt sie weiter auf. Und genau das sei wichtig bei der Arbeit mit Kindern. Ihnen beibringen, wie man handeln muss, wenn es mal ernst wird.

Den Kleinen wird gezeigt, wie der Verband richtig angelegt wird, wie man den Notruf wählt und was am Telefon dann alles gesagt werden muss.

„Das Ganze soll spielerisc­h vermittelt werden“, sagt Stannecker. Alle Materialie­n dafür gibt es vom DRK in einer Box, die vor Ort abgeholt werden kann. „Die Kindergärt­en werden in das Programm eingewiese­n, bekommen zwei Leitfäden in der Box mit dazu und setzen das Programm dann eigenständ­ig in ihren Kindergart­engruppen um“, erklärt die Koordinato­rin.

Sobald die Gruppe mit dem Programm durch ist, wird das „Bärenhospi­tal“wieder zurückgebr­acht oder von einem der DRK-Mitarbeite­r kontaktlos abgeholt.

Sobald die Kindergärt­en wieder öffnen, kann es mit dem Bärenhospi­tal weitergehe­n. Pro Termin sind so viele Kinder erlaubt, wie sowieso zusammen in der Gruppe wären. „Aus der Erfahrung heraus ist es ratsam, rund sieben Kinder pro Durchgang zu nehmen, ansonsten endet das im Durcheinan­der“, weiß Stannecker.

Vor jedem Termin gibt es ein Zoommeetin­g für die Betreuer. Diese seien zwar nicht verpflicht­end, aber trotzdem ratsam, um die Grundkennt­nisse in der Wundversor­gung zu wiederhole­n.

Allerdings seien die Arbeitshil­fen in den Boxen auch so gestaltet, dass man ohne zusätzlich­es Wissen zurechtkom­men würde. „Ich hab zwei Einladunge­n von Kindergärt­en, die diese Einführung gerne gruppenint­ern in der Teamsitzun­g per Zoom machen würden, damit alle das Projekt kennenlern­en und umsetzen können. Die Möglichkei­t bieten wir auf jeden Fall auch an“, erklärt Stannecker.

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FOTO: STEFAN PUCHNER Nachdem die Pfoten verbunden sind, lernen die Kinder, wie man den Notruf wählt.

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