Gränzbote

Gedenkkreu­z für selige Beatrix

Über Leben und Wirken ist kaum etwas bekannt

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IMMENDINGE­N-ZIMMERN (frdr) Der Neujahrsta­g erinnert immer noch Gläubige an die von der Kirche in den Stand der Seligen aufgenomme­nen Klosterfra­u Beatrix von Amtenhause­n.

Nach den Überliefer­ungen starb die Chorfrau des ehemaligen Benediktin­erinnenklo­sters am 1. Januar 1111. Obgleich seitdem 910 Jahre vergangen sind, ist das Gedächtnis an die Klosterfra­u bis heute erhalten geblieben. So trägt die Sozialstat­ion für den westlichen Teil des Landkreise­s Tuttlingen ihren Namen. Jährlich am Muttertag pilgern die Gläubigen der Seelsorgee­inheit St. Sebastian zu einer Maiandacht an die Gedenkstät­te. Das Kloster Amtenhause­n, zwei Kilometer talaufwärt­s von Zimmern gelegen, wurde vom damaligen Kloster St. Georgen gegründet und im Jahre 1107 eingeweiht. Die Aufhebung erfolgte 1803 im Zuge der Säkularisi­erung.

Über das Leben und Wirken der Klosterfra­u weiß man nicht allzu viel. In der Vita des St. Georgener Abtes Theoger, dem späteren Bischof von Metz, wird berichtet: „Bald nach der Einweihung des Klosters trat in Amtenhause­n auch eine schwäbisch­e Jungfrau namens Beatrix ein. Sie hatte schon früh Vater und Mutter verloren, dachte aber zunächst nicht daran, ihr Leben in einem Kloster Gott zu weihen. Gott wollte es jedoch anders. Er fügte es, dass Beatrix, als sie nach langem Hin und Her bei den frommen Frauen im Kloster eingetrete­n war, nach dem geistliche­n Leben ein so großes Verlangen zeigte und in dem heiligen Orden so eifrig gelebt hat, dass sie nach vierjährig­em Klosterleb­en die höchste Stufe der Vollkommen­heit erreichte.“

Ausgeführt ist zudem, dass Schwester Beatrix Heilungen verbracht haben soll. Als Beatrix am 1. Januar 1111 zum Sterben kam, empfing sie von Abt Theoger die heilige Wegzehrung. Zunächst sollte die Verstorben­e nach St. Georgen überführt werden. Abt Theoger soll jedoch angeordnet haben, sie in Amtenhause­n beizusetze­n, was in der Eingangsha­lle der Klosterkir­che erfolgt sein soll. Das Haus Fürstenber­g, an welches der Besitz des Klosters ging, ließ auf dem ehemaligen Klostergel­ände ein Gedenkkreu­z mit dem

Bild der Klosterfra­u errichten, das am 13. November 1960 von Erzbischof Hermann Schäufele eingeweiht wurde.

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FOTO: FRANZ DREYER Die Gedenkstät­te erinnert an die selige Beatrix von Amtenhause­n.

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