Gränzbote

Wild Wings verspielen 4:1-Führung

Schwenning­er können Tempo nicht halten und verlieren gegen München 4:6

- Von Heinz Wittmann

VILLINGEN-SCHWENNING­EN Nach einem fantastisc­hen ersten Drittel führte der Schwenning­er ERC am Samstag zu Hause gegen den EHC Red Bull München mit 4:1. Am Ende unterlagen entkräftet­e Schwäne aber mit 4:6 (4:1, 0:2, 0:3).

„Das war ja Wahnsinn“, kommentier­te SERC-Torwartleg­ende Matthias Hoppe ungläubig das erste Drittel der Gastgeber. Die Schwenning­er lagen nach 20 Minuten mit 4:1 gegen den Ligakrösus vorne. In der Tat, die Wild Wings brannten gegen München früh ein Feuerwerk ab.

Das Tempo der Begegnung war von Beginn an sehr hoch. Nach 57 Sekunden zappelte der Puck schon im Schwenning­er Kasten. Der Treffer zählte aber nicht, die Referees hatten zuvor abgepfiffe­n. Darin Olver musste jedoch auf die Strafbank. Keeper Joacim Eriksson zeigte eine sensatione­lle Parade, indem er sich blitzschne­ll von einem Eck ins andere verschob und mit dem Schoner rettete.

Tylor Spink vergab in Unterzahl das Schwenning­er Führungsto­r gegen EHC-Goalie Kevin Reich. In der fünften Minute agierten die Wildschwän­e in Überzahl und gingen in Front. Alexander Weiß war mit einem herrlichen Rückhandsc­huss in den Winkel erfolgreic­h. Die Gäste schlugen dann aber auch im Powerplay zu. Trevor Parkes netzte zum 1:1 ein (9.). Anschließe­nd durften die Einheimisc­hen wieder mit einem Mann mehr ran und Kapitän Travis Turnbull konnte nach feinem Zuspiel von Jamie MacQueen sein zweites Saisontor bejubeln.

Zwei Zeigerumdr­ehungen weiter schon das 3:1 für Schwenning­en. Diesmal war Troy Bourke mit seinem fünften Saisontref­fer erfolgreic­h. Der Kanadier hatte den Schuss von Andreas Thuresson erfolgreic­h abgefälsch­t. Doch damit nicht genug, in der 20. Minute markierte der Schwede in Schwenning­er Diensten, Thuresson, seinen fünften Saisontref­fer, einem Münchner Verteidige­r war der Schläger abgebroche­n. Bei dem Treffer war auch etwas Glück für die Schwenning­er, die aus einem Guss agierten, dabei.

Der Münchner Trainer Don Jackson hatte in der Kabine die richtigen Worte für seine Stars gefunden. Die Gäste erhöhten im zweiten Drittel die Schlagzahl deutlich. Nur 32 Sekunden waren gespielt, da traf Parkes auf Pass von Voakes ins Schwarze. Schwenning­en fuhr kaum noch Entlastung­sangriffe. „Die Mannschaft spielte im zweiten Drittel nicht mehr mit diesem Tempo und der Aggressivi­tät des ersten“, musste Hoppe auf der Tribüne feststelle­n. In der 36. Minute gelang dem EHC Red Bull der direkte Anschluss. Kalle Kossila überwand Eriksson im Nachschuss. Jetzt hätten die Wild Wings dringend die Unterstütz­ung ihrer Fans benötigt. München hatte klar Oberwasser.

Gleich zu Beginn des dritten Drittels hatten die Neckarstäd­ter Glück, dass Frank Mauer nur den Pfosten traf. Dann kassierten die Schwenning­er aber wieder Strafzeite­n. Es wurde immer schwerer, den knappen Vorsprung zu halten.

Eriksson schien 1000 Hände und Beine zu haben, seinen Vorderleut­en schwanden jedoch die Kräfte. Zwei Minuten und 39 Sekunden vor Schluss zog Jackson seinen Torwart raus. Parkes bekam den abgeprallt­en Puck und netzte zum 4:4 ein. 43 Sekunden vor Schluss war es erneut Parkes, der im Nachschuss netzte.

Damit hatten die Münchner nach 1:4Rückstand die Partie noch gedreht. Die Schwäne nahmen ihren Torwart raus und Mauer traf in den verwaisten Kasten zum Endstand. Damit zog der EHC Red Bull in der Tabelle wieder an den Wild Wings vorbei.

Tore: 1:0 fünfte Minute Weiß, 1:1 neunte Parkes (Redmond, Voakes), 2:1 zwölfte Turnbull (MacQueen), 3:1 13. Bourke (Thuresson), 4:1 20. Thuresson, 4:2 21. Parkes (Voakes), 4:3 36. Kossila (Boyle, Gogulla), 4:4 58. Parkes. 4:5 60. Parkes, 4:6 60. Mauer.

Strafen: Schwenning­en zehn, München sechs Minuten. Schiedsric­hter: Lasse Kopitz (Iserlohn) und André Schrader (Dorsten).

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FOTO: LAEGLER/ EIBNER-PRESSEFOTO VIA WWW.IMAGO-IMAGES.DE Jamison Macqueen von den Schwenning­er Wild Wings (links) im Spiel am Samstag gegen Yannic Seidenberg von Red Bull München.

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