Wild Wings verspielen 4:1-Führung
Schwenninger können Tempo nicht halten und verlieren gegen München 4:6
VILLINGEN-SCHWENNINGEN Nach einem fantastischen ersten Drittel führte der Schwenninger ERC am Samstag zu Hause gegen den EHC Red Bull München mit 4:1. Am Ende unterlagen entkräftete Schwäne aber mit 4:6 (4:1, 0:2, 0:3).
„Das war ja Wahnsinn“, kommentierte SERC-Torwartlegende Matthias Hoppe ungläubig das erste Drittel der Gastgeber. Die Schwenninger lagen nach 20 Minuten mit 4:1 gegen den Ligakrösus vorne. In der Tat, die Wild Wings brannten gegen München früh ein Feuerwerk ab.
Das Tempo der Begegnung war von Beginn an sehr hoch. Nach 57 Sekunden zappelte der Puck schon im Schwenninger Kasten. Der Treffer zählte aber nicht, die Referees hatten zuvor abgepfiffen. Darin Olver musste jedoch auf die Strafbank. Keeper Joacim Eriksson zeigte eine sensationelle Parade, indem er sich blitzschnell von einem Eck ins andere verschob und mit dem Schoner rettete.
Tylor Spink vergab in Unterzahl das Schwenninger Führungstor gegen EHC-Goalie Kevin Reich. In der fünften Minute agierten die Wildschwäne in Überzahl und gingen in Front. Alexander Weiß war mit einem herrlichen Rückhandschuss in den Winkel erfolgreich. Die Gäste schlugen dann aber auch im Powerplay zu. Trevor Parkes netzte zum 1:1 ein (9.). Anschließend durften die Einheimischen wieder mit einem Mann mehr ran und Kapitän Travis Turnbull konnte nach feinem Zuspiel von Jamie MacQueen sein zweites Saisontor bejubeln.
Zwei Zeigerumdrehungen weiter schon das 3:1 für Schwenningen. Diesmal war Troy Bourke mit seinem fünften Saisontreffer erfolgreich. Der Kanadier hatte den Schuss von Andreas Thuresson erfolgreich abgefälscht. Doch damit nicht genug, in der 20. Minute markierte der Schwede in Schwenninger Diensten, Thuresson, seinen fünften Saisontreffer, einem Münchner Verteidiger war der Schläger abgebrochen. Bei dem Treffer war auch etwas Glück für die Schwenninger, die aus einem Guss agierten, dabei.
Der Münchner Trainer Don Jackson hatte in der Kabine die richtigen Worte für seine Stars gefunden. Die Gäste erhöhten im zweiten Drittel die Schlagzahl deutlich. Nur 32 Sekunden waren gespielt, da traf Parkes auf Pass von Voakes ins Schwarze. Schwenningen fuhr kaum noch Entlastungsangriffe. „Die Mannschaft spielte im zweiten Drittel nicht mehr mit diesem Tempo und der Aggressivität des ersten“, musste Hoppe auf der Tribüne feststellen. In der 36. Minute gelang dem EHC Red Bull der direkte Anschluss. Kalle Kossila überwand Eriksson im Nachschuss. Jetzt hätten die Wild Wings dringend die Unterstützung ihrer Fans benötigt. München hatte klar Oberwasser.
Gleich zu Beginn des dritten Drittels hatten die Neckarstädter Glück, dass Frank Mauer nur den Pfosten traf. Dann kassierten die Schwenninger aber wieder Strafzeiten. Es wurde immer schwerer, den knappen Vorsprung zu halten.
Eriksson schien 1000 Hände und Beine zu haben, seinen Vorderleuten schwanden jedoch die Kräfte. Zwei Minuten und 39 Sekunden vor Schluss zog Jackson seinen Torwart raus. Parkes bekam den abgeprallten Puck und netzte zum 4:4 ein. 43 Sekunden vor Schluss war es erneut Parkes, der im Nachschuss netzte.
Damit hatten die Münchner nach 1:4Rückstand die Partie noch gedreht. Die Schwäne nahmen ihren Torwart raus und Mauer traf in den verwaisten Kasten zum Endstand. Damit zog der EHC Red Bull in der Tabelle wieder an den Wild Wings vorbei.
Tore: 1:0 fünfte Minute Weiß, 1:1 neunte Parkes (Redmond, Voakes), 2:1 zwölfte Turnbull (MacQueen), 3:1 13. Bourke (Thuresson), 4:1 20. Thuresson, 4:2 21. Parkes (Voakes), 4:3 36. Kossila (Boyle, Gogulla), 4:4 58. Parkes. 4:5 60. Parkes, 4:6 60. Mauer.
Strafen: Schwenningen zehn, München sechs Minuten. Schiedsrichter: Lasse Kopitz (Iserlohn) und André Schrader (Dorsten).