Erst Applaus, dann raus
Skirennfahrer Straßer mit wildem Slalom-Wochenende
FLACHAU (dpa) - Der Höhenflug ist vorerst gestoppt, der Optimismus mit Blick auf die WM aber bleibt nach wie vor groß. Nach drei Top-5Ergebnissen in Serie hat Skirennfahrer Linus Straßer beim Slalom in Flachau am Sonntag einen kleinen Dämpfer kassiert. Weil er im ersten Durchgang einfädelte, war das Rennen für den 28-Jährigen vorzeitig beendet. Allzu lange grämen wollte sich der Münchner nicht: „Sieg und Niederlage liegen sehr eng beieinander. Einfädeln kannst du immer, das passiert einfach, das gehört dazu.“
Der Sieg im Salzburger Land ging am Sonntag an den Norweger Sebastian Foss-Solevaag vor dem Österreicher Marco Schwarz und dem Franzosen Alexis Pinturault. Am Samstag hatte ausgerechnet der Österreicher Manuel Feller seinen ersten Weltcup-Triumph gefeiert. Der Tiroler hatte den flachen Hang in Flachau, auf dem zuletzt jahrelang eigentlich nur Frauen-Weltcups stattgefunden hatten, im Vorfeld noch etwas abfällig als „Märchenwiese“bezeichnet und damit für Aufsehen gesorgt.
Durchaus bemerkenswert war einmal mehr Straßers Vorstellung am Samstag. Erneut hatte sich der Sensationssieger von Zagreb und Zweite von Adelboden im zweiten Durchgang noch ein Stück nach vorne gearbeitet – und mit Platz fünf seinen Aufwärtstrend der vergangenen Wochen fortgesetzt. Einen Tag später folgte der kleine Rückschlag.
Offensichtlich wollte Straßer zu viel. Er habe probiert, diesmal schon im ersten Lauf „mehr Gas zu geben“und sei dann „vom Timing ein bisschen zu früh geworden“, sagte er. Und weil ihm die richtige Balance fehlte, gab's für den Bayern eben auch kein weiteres Finale. „Aber es ist Teil des Spiels und so nehme ich das auch“, erklärte er. Mit allzu viel Frust im Gepäck reist Deutschlands bester Slalomfahrer nach seinem wilden Wochenende also nicht aus Flachau ab.