Filmtheaterbetreiber sehen schwarz
Verbände fürchten Streamingdienste
BERLIN (dpa) - Die Pandemie hat die Besucherzahlen deutscher Kinos dramatisch einbrechen lassen. Im vergangenen Jahr wurden rund 38,1 Millionen Tickets verkauft – etwa 80,5 Millionen weniger als noch ein Jahr zuvor. Das entspricht einem Rückgang von rund 68 Prozent, wie aus Zahlen der Filmförderungsanstalt (FFA) in Berlin hervorgeht.
Sie nahmen laut Erhebung rund 318 Millionen Euro ein – etwa 69 Prozent weniger als noch im Jahr 2019. Damals hatten die Kinos mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt. Dank Blockbustern waren die Besucherzahlen wieder gestiegen.
Die Zahl der Kinounternehmen hat sich laut FFA-Statistik im Jahresvergleich bisher nicht verändert. Es sind 1728 Spielstätten mit 4926 Kinosälen. „Die Auswirkungen der Pandemie auf die Kinolandschaft werden sich erst im Laufe dieses Jahres zeigen“, wird FFAVorstand
Peter Dinges zitiert. Die Kinobetreiber hoffen auf eine Perspektive. „Insgesamt war das Jahr natürlich eine absolute Katastrophe“, sagte Christian Bräuer von der AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater in Berlin. Der Verband vertritt Programmkinos in Deutschland. Die Filmwelt drehe sich weiter, sie drehe sich jetzt aber vor allem bei den Streamingdiensten weiter. Das sei schade für die große Leinwand.
Dinges nannte die Besucherzahlen für das vergangene Jahr ein „sehr schlechtes Ergebnis“, das in dieser Situation aber zu erwarten gewesen sei. Die FFA habe mit den anderen Förderungen des Bundes und der Länder alles in ihrer Macht Stehende getan, um die Not zu mildern. Auch sonstige Hilfsprogramme der Bundesregierung hätten geholfen. „Trotzdem ist die Lage für die Branche sehr schwierig.“