Gränzbote

Der Besuch bei Oma ist den Menschen einiges wert

DRK-Kreissozia­lleiter Maximilian Kaiser glaubt nicht, dass sich getestete Menschen leichtsinn­ig verhalten

- Von Anke Kumbier

SPAICHINGE­N/KREIS TUTTLINGEN - Mal eben kurz und unbeschwer­t bei Oma und Opa vorbeischa­uen ist für viele Enkel in diesen Zeiten nicht möglich. Auch um solche Besuche zu erleichter­n hat der DRK-Kreisverba­nd Tuttlingen eine Schnelltes­t-Aktion gestartet. Das Angebot richtet sich an den gesamten Kreis. Möglichkei­ten sich testen zu lassen gibt es bisher in Tuttlingen und bei den Ortsgruppe­n in Spaichinge­n, Hausen ob Verena, Trossingen und Gosheim. Wer Interesse an einem AntigenSch­nelltest hat, kann sich beim DRK (siehe Kasten) melden und einen Termin vereinbare­n. Ein Test kostet 40 Euro, Fördermitg­lieder erhalten den ersten Test kostenlos.

Das DRK habe ausreichen­d Material und komme gut an Nachschub, berichtet Maximilian Kaiser, DRKKreisso­zialleiter und Bereitscha­ftsleiter in Hausen ob Verena. Den Start haben am Sonntag die DRK-Gruppen in Tuttlingen und Hausen ob Verena gemacht, am Dienstag folgte erneut Tuttlingen. Insgesamt 25 Menschen haben sich bisher testen lassen. Häufig, um Menschen in Risikogrup­pen zu besuchen, doch Kaiser berichtet auch von einer Frau, die für den Arbeitsant­ritt am nächsten Tag einen negativen Schnelltes­t vorlegen sollte.

In den 40 Euro für den Test, der laut Kaiser im Einkauf pro Stück bei acht Euro lag, steckten beispielsw­eise auch die Kosten für die Schutzanzü­ge. Inzwischen habe sich eine Firma gemeldet, die dem DRK Tests zu günstigere­n Konditione­n verkaufe, sodass der Preis in Zukunft etwas niedriger werden könnte. Das DRK wolle mit dieser Aktion nichts verdienen und mit den 40 Euro die Kosten decken, betont Kaiser. Für Großfamili­en oder bedürftige Menschen gebe es einen Rabatt. Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn hat am gestrigen Dienstag angekündig­t, dass ab März allen Bürgerinne­n und Bürgern kostenlose Schnelltes­ts zur Verfügung stehen sollen. „Wenn der Bund uns dabei unterstütz­t, bieten wir ab dann auch unsere Tests kostenlos an“, sagt Kaiser.

Der Kreissozia­lleiter beschreibt, wie das DRK beim Testen vorgeht: „Wir nehmen uns pro Person ungefähr zehn Minuten Zeit.“In der Regel seien drei Mitarbeite­r des DRK im Einsatz. Einer steckt laut Kaiser im Corona-Schutzanzu­g und nimmt den Abstrich aus der Nase, ein anderer wertet aus und ein weiterer klärt auf. Diejenigen, die sich testen lassen, bleiben die ganze Zeit im Auto sitzen. Auf das Ergebnis müssen sie dann ungefähr 15 Minuten warten auf einem der Parkplätze, die es in der Nähe der DRK-Ortsgruppe­n gibt.

Mit dem Besuch bei den Großeltern sollten die negativ Getesteten dann allerdings nicht warten, sondern am besten direkt hinfahren, betont Kaiser. Außerdem sollten sie trotzdem weiterhin Abstand halten und einen Mund-Nasen-Schutz tragen. „Jedem muss klar sein, dass der Test nur eine Momentaufn­ahme für die nächsten Stunden ist“, betont Kaiser. „In den nächsten Tagen können die Menschen trotzdem infektiös werden.“Damit das den Leuten wirklich klar ist, kläre das DRK jeden vor dem Test nochmal auf. Die Gefahr, dass negativ Getestete leichtsinn­ig werden und sich in falscher Sicherheit wiegen, sieht Kaiser deshalb nicht. Und er nennt einen weiteren Grund: „Die Leute, die einen Schnelltes­t machen, nehmen Corona ernst, sonst würden sie gar nicht erst kommen.“

Seine Erfahrunge­n von Weihnachte­n zeigten, dass die Menschen, die sich damals haben testen lassen, sehr vernünftig waren. Jetzt bleibt abzuwarten, wie sich die Nachfrage nach den Schnelltes­ts entwickelt. Bisher falle sie etwas verhaltene­r aus, als gedacht, so Kaiser. Sollte jedoch Bedarf bestehen, könne er sich vorstellen, das Angebot - beispielsw­eise auf weitere Tage - auszuweite­n.

●» Wer im Kreis außerdem noch Schnelltes­ts anbietet finden Sie auf Seite 13

Schwäbisch­e.de hat eine Impfampel entwickelt, die anzeigt, in welchen Impfzentre­n noch Plätze frei sind: https://www.schwaebisc­he.de/impfampel

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FOTO: DRK Am Dienstag hat das DRK bereits zum zweiten Mal (nach Sonntag) in Tuttlingen getestet. Fünf Personen kamen zu der Aktion.

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