Gränzbote

Regeln für den Vermögensa­ufbau

Zinsen auf einem Tagesgeldk­onto sind Geschichte – Was Sparer tun können

- Von Falk Zielke

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Wer sein Geld auf dem Tagesgeld-, dem Girokonto oder dem Sparbuch liegen lässt, verliert kontinuier­lich an Vermögen. Der Grund: Das gesparte Geld wird nicht verzinst. Durch die Teuerungsr­ate verliert es aber an Kaufkraft. Nach Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s stiegen die Verbrauche­rpreise im Jahresschn­itt 2020 gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent.

Nimmt man diesen Wert als Berechnung­sgrundlage, zeigt sich: In einem Zeitraum von fünf Jahren verliert ein Vermögen von 10 000 Euro rund 250 Euro an Wert. Allerdings war die Teuerungsr­ate im Corona-Jahr 2020 aufgrund des Wirtschaft­srückgangs und der gesenkten Mehrwertst­euer sehr niedrig. 2019 lag die Teuerungsr­ate bei 1,4 Prozent. Legt man diesen Wert zugrunde, verlieren 10 000 Euro in fünf Jahren rund 670 Euro an Kaufkraft.

Ausgleiche­n lässt sich das mit Aktien. Laut dem aktualisie­rten DaxRendite-Dreieck konnten Anleger mit einem Investment in den Deutschen Aktieninde­x Dax bei einem Anlagezeit­raum von 20 Jahren im Schnitt eine Rendite von 8,7 Prozent erwirtscha­ften. Das zeigt das Deutsche Aktieninst­itut (DAI) am Beispiel des Deutschen Aktieninde­x Dax. Im schlechtes­ten Fall lag die jährliche Rendite bei 3,3 Prozent und im besten bei 15,2 Prozent. Damit der Einstieg an der Börse gelingt, kann man sich an drei Fragen orientiere­n:

Was will ich wie erreichen?

Im ersten Schritt sollten sich Anleger zunächst über ihr Sparziel und ihre persönlich­e Risikoakze­ptanz klar werden, bevor sie sich für eine Anlage entscheide­n, rät die Aktion „Finanzwiss­en für alle“der im BVI organisier­ten Fondsgesel­lschaften.

Die Geldanlage­n sollten zu den individuel­len Zielen passen. Denn die verschiede­nen Sparmöglic­hkeiten unterschei­den sich hinsichtli­ch Sicherheit, Handelbark­eit und Rendite. Höhere Renditen sind nur realidie stisch, wenn Sparer zwischenze­itliche Wertschwan­kungen akzeptiere­n. Sparer, die dagegen risikosche­uer sind, benötigen wertstabil­ere Anlagen. Hier gilt es, die richtige Balance zu finden.

Wie viel Zeit nehme ich mir?

Keine Frage: Je früher man beginnt zu sparen, um so positiver wirkt sich der sogenannte Zinseszins­effekt aus. Dabei werden Erträge angesammel­t, sich immer und immer wieder verzinsen. Neben dem Zeitfaktor ist auch die Höhe der Rendite für den Anlageerfo­lg entscheide­nd. Daher kann es für jüngere Sparer sinnvoll sein, in riskantere und damit höher rentierlic­he Anlagen wie Aktienfond­s zu investiere­n. Zwischenze­itliche Rückschläg­e an den Märkten können sie besser aussitzen als etwa Rentner, die mit ihren Ersparniss­en ihren Lebensaben­d gestalten wollen.

Was will ich alles haben?

Es ist fast schon banal – aber eine Grundregel lautet: Lege nicht alle Eier in einen Korb. Vermögen sollte auf mehrere Anlageklas­sen oder Wertpapier­e aufgeteilt sein. Eine Faustforme­l kann sein: ein Drittel Aktien, ein Drittel Anleihen und ein Drittel Immobilien. Welche Mischung es genau wird, hängt von den persönlich­en Zielen, der Risikobere­itschaft und Lebenssitu­ation ab.

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FOTO: ZACHARIE SCHEURER/DPA Ohne Risiko geht es nicht: Angesichts niedriger Zinsen müssen Anleger zum Vermögensa­ufbau auch Schwankung­en des Kurses akzeptiere­n.

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