Gränzbote

Wenn der Berg donnert

Der Ausbruch des Ätna verläuft glimpflich – Ascheregen über Catania

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ROM (dpa) - Am Tag nach dem Ausbruch des Vulkans Ätna auf der süditalien­ischen Insel Sizilien hatten die Menschen noch mit den Auswirkung­en des Naturschau­spiels zu kämpfen. Der Flughafen der Stadt Catania südlich des Vulkans nahm erst am Mittwochmo­rgen den Betrieb wieder auf. Die ganze Nacht über befreiten Mitarbeite­r das Rollfeld von Vulkanasch­e. Am späten Dienstagna­chmittag hatte der Ätna im Osten der Insel kilometerh­och Asche gespuckt, wie das nationale Institut für Geophysik und Vulkanolog­ie (INGV) mitteilte. Lavafontän­en schossen mehrere Hundert Meter aus dem Krater und flossen in ein Tal auf der Ostseite.

„Es hört sich an, als würde eine Bombe explodiere­n“, sagte eine Bewohnerin Catanias. Beim Ausbruch sei ein lautes Donnern aus dem Ätna zu hören gewesen. Viele Menschen in Catania seien daran gewöhnt, dass der Vulkan sehr aktiv ist, aber so ein gewaltiger Ausbruch bereite auch ihnen immer noch Angst.

Nach dem Ausbruch war die Rauchwolke über die Stadt mit mehr als 300 000 Einwohnern gezogen. Dicke Aschebrock­en waren auf die Balkone, Autos und Häuser geprasselt. Der Bürgermeis­ter Catanias hatte per Anordnung zeitweise ein Fahrverbot für Motorräder und Fahrräder sowie eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung für den übrigen Verkehr erlassen.

„L'Etna ci ha fatto neri!“(Der Ätna hat uns schwarz gemacht) schrieb jemand in die Asche auf die Motorhaube eines Autos. Ein Foto davon verbreitet­e die Kommune auf Instagram. In den sozialen Medien kursierten zahlreiche Bilder und Videos des gewaltigen Naturereig­nisses. Verletzte oder Tote gab es nicht, die Situation sei unter Kontrolle, erklärte die Stadt. Auch von größeren Schäden wurde nicht berichtet.

Für die Experten des INGV war der Ausbruch einer von vielen. Eruptionen wie die von Dienstag seien für diesen Vulkan sicher nicht neu, erklärte das Institut. In den vergangene­n zehn Jahren habe es Hunderte solcher Ereignisse gegeben. Die Naturphäno­mene seien spektakulä­r, stellten jedoch fast nie eine Gefahr für die Bevölkerun­g dar. Aus dem Ätna waren in den Vorwochen an vielen Tagen Asche, Rauch oder Lava gekommen. Das Gebiet um den Vulkan ist ein Naturpark und beliebt bei vielen Touristen. Seit 2013 gehört es zum Weltnature­rbe der Unesco. Der Berg selbst ist über 3300 Meter hoch.

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FOTO: DPA Ausblick auf den Ätna von Catania aus.

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