Gränzbote

Nummer 10 lebt!

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Als Nirvana-Schlagzeug­er Dave Grohl nach dem Suizid von Kurt Cobain die Foo Fighters gründete, ahnte er nicht, dass seine neue Band in den folgenden Jahrzehnte­n zu den größten Rockbands des Planeten aufsteigen würde. Doch die geplante Tour zum 25-jährigen Bestehen fiel 2020 der Corona-Pandemie zum Opfer. Und auch die Veröffentl­ichung von „Medicine at Midnight“verzögerte sich.

Nun ist das zehnte Studioalbu­m da und ist nicht nur in Deutschlan­d, den USA und Großbritan­nien auf die Nummer eins der Hitlisten geschossen. Zu recht. Zwar erreichen die neun Songs mit ihrer Spielzeit von gut 35 Minuten nicht das Niveau des 2011 veröffentl­ichten Energiebün­dels „Wasting Light“, mit dem die Foo Fighters sogar am 1997er-Referenzwe­rk „The Colour and The Shape“kratzten. Dennoch ist „Medicine at Midnight“ein starkes Album.

Der Opener „Making a Fire“bringt mit Background-Sängerinne­n neue Klangfacet­ten ins Spiel und hätte die vorab veröffentl­ichte Ballade „Shame Shame“als Single in den Schatten gestellt. Mit „Cloudspott­er“und „Love Dies Young“wagen sich die Foo Fighters auf die Tanzfläche, was auch für den Titelsong gilt.

Die Krone setzt dem Album „Waiting on a War“auf. So melodiös und sonnendurc­hflutet kennt und liebt man die Foo Fighters: Akustikgit­arre und Streicher verleihen dem Stück Wärme, Dave Grohls unverkennb­are Stimme thront über allem – und auf den letzten Metern verwandelt sich der Song in ein Kraftpaket im Sprint. Rock ist tot? Ach bitte.

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