Viel Gebrodel, aber zum Glück nur wenig Schaden
Eine Rietheim-Weilheimerin berichtet, wie ihre Verwandtschaft den Ausbruch des Ätna erlebt hat
RIETHEIM-WEILHEIM/CATANIA Der Himmel ist hinter dichten, schwarzen Aschewolken kaum zu erkennen, rot glühende Lavaströme fließen zäh den Berg hinunter und auf den Straßen liegen kleine, teils noch glühende Lavasteine: Es sind beeindruckende Bilder, die Enza Wagner aus Rietheim-Weilheim am Dienstagabend auf Instagram geteilt hat. Sie zeigen den Ausbruch des Vulkans Ätna auf Sizilien. Verwandte, die teilweise in Catania leben, haben ihr die Bilder per Whatsapp geschickt.
Wagner selbst ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, doch ihre Eltern sind Sizilianer. Deshalb kennt sie die Insel gut, hat nach wie vor Familie und Freunde dort. „Um 18 Uhr ging es los in der WhatsappGruppe“, berichtet Wagner im Gespräch mit unserer Zeitung. Mit zahlreichen Fotos und Informationen zum Ausbruch wurde sie dort von ihren Onkeln, Tanten, Cousins und Cousinen auf dem Laufenden gehalten.
Seit Wochen sei der Vulkan bereits am Brodeln gewesen. Der heftige Ausbruch am Dienstag habe dann aber auch sie und ihre Verwandtschaft zunächst erschreckt. „Die Knallgeräusche der Explosion müssen schon beängstigend gewesen sein“, sagt Wagner. Heftig erschienen ihr auch die teils noch glühenden Lavasteinchen, die nach der Explosion vom Himmel hagelten.
Tatsächlich seien die Sizilianer trotz der spektakulären Bilder recht entspannt mit dem Vulkanausbruch umgegangen. „Sie nehmen es sehr gelassen. Sie leben ja mit dem Vulkan und kennen solche Situationen bereits“, berichtet Wagner. Sie selbst hingegen sei ganz froh, dass sie ähnliche Ausbrüche bei ihren bisherigen Besuchen auf der Insel nicht miterleben musste. „Im Urlaub war er immer sehr ruhig“, erzählt sie. Dann sei sie auch schon auf dem Ätna unterwegs gewesen.
Wagner ist froh, dass der Vulkanausbruch glimpflich verlaufen ist. Freunden und Verwandten gehe es gut und auch Häuser seien nicht in Gefahr gewesen. „Wir sind froh, dass heute wieder alles ruhig ist“, sagt sie einen Tag nach dem Ausbruch. „Der Ätna ist ein guter Vulkan. Er motzt und tut, aber richtet – bis auf die Sauerei – zum Glück meist keine größeren Schäden an.“