Gränzbote

Zwölf bronzene Hundertste­l

Im WM-Teamevent die nächste Medaille für den DSV

-

CORTINA D’AMPEZZO (dpa/SID) Nach dem Happy End im Hundertste­lkrimi nahmen die deutschen SkiHaudege­n Stefan Luitz und Alexander Schmid ihre Teamkolleg­innen in den Arm und freuten sich euphorisch über diese Bronzemeda­ille. Weder Andrea Filser noch die erst 17-jährige Emma Aicher hatten noch vor wenigen Wochen mit einem Start bei den Weltmeiste­rschaften gerechnet – dass sie in Cortina d’Ampezzo nun zu- sammen mit den beiden Riesensla- lom-Routiniers einen dritten Platz im Teamevent herausgefa­hren hatten, konnten sie entspreche­nd kaum glauben. „Wahnsinn“, befand Filser, „das kommt mir vor wie ein Traum.“War es nicht. Sondern Bronze hinter Überraschu­ngsweltmei­ster Norwegen und Schweden.

Aicher, die Tochter eines Deutschen und einer Schwedin, hatte in ihrer Karriere noch keinen Weltcup bestritten, als sie den Anruf mit der überrasche­nden Nominierun­g für die WM bekam. „Zuerst habe ich es gar nicht geglaubt“, erzählte die Schülerin, die ihre WM-Teamkolleg­en zuvor überhaupt nicht persönlich kannte.

An Spannung war das Duell um die Medaille im kleinen Finale gegen Titelverte­idiger und Olympiasie­ger Schweiz kaum zu überbieten: 2:2 stand es nach den vier Läufen – in der dann notwendige­n Addition der Zeiten gaben 0,12 Sekunden den Ausschlag für das Quartett des Deutschen Skiverband­s (DSV). „Saucool“, sagte der wieder einmal überglückl­iche deutsche Alpinchef Wolfgang Maier und flachste: „Das kostet mich immer Jahre, wenn ich da zuschaue.“

Der Verbandsdi­rektor aber wird das verkraften. Und für Alexander Schmid bedeutete der Mannschaft­serfolg nach Platz vier am Vortag eine große Genugtuung. Dabei hatte der Fischener als letzter Fahrer auf dem abermals deutlich langsamere­n blauen Kurs sein direktes Duell verloren und im ersten Moment mit einer weiteren Enttäuschu­ng gerechnet. Dann aber kamen seine Teamkolleg­en jubelnd auf ihn zugerannt – Bronze war perfekt. „Da hängt das ganze Team mit dran, da will man natürlich keinen Bock schießen“, sagte Schmid.

Fast hätten er, Luitz & Co. im Teamevent sogar um Gold fahren dürfen. Nach den zwei 3:1-Siegen in den ersten Runden gegen Großbritan­nien und Italien sprang gegen die Schweden im Halbfinale ein 2:2 heraus – die Einzelzeit­en aber bedeuteten hier das schlechter­e Ende für den DSV. Das sollte sich sogleich wieder ausgleiche­n ... Und wurde entspreche­nd bejubelt. „Die haben“, beobachtet­e Frauen-Bundestrai­ner Jürgen Graller, „eine Mordsgaudi.“Verständli­ch.

 ?? FOTO: AFP ?? Gemeinsam zu Bronze: Andrea Filser, Emma Aicher, Stefan Luitz und Alexander Schmid (v.l.).
FOTO: AFP Gemeinsam zu Bronze: Andrea Filser, Emma Aicher, Stefan Luitz und Alexander Schmid (v.l.).

Newspapers in German

Newspapers from Germany