Gränzbote

Wurmlingen investiert eine halbe Million Euro in Kanäle

Gutachten schlägt vor, bepflanzte­n Bodenfilte­r nachzuscha­lten – Es könnten weitere Kosten auf die Gemeinde zukommen

-

WURMLINGEN (ws) – Rund eine halbe Million Euro wird die Gemeinde Wurmlingen in ihre Abwasserka­näle investiere­n. In der entspreche­nd der Eigenkontr­ollverordn­ung verpflicht­enden Sanierung derselben steht nämlich ein weiterer Schritt bevor: Es sei ein „Paket“im Volumen von rund 500 000 Euro zusammenge­stellt worden, berichtete Bürgermeis­ter Klaus Schellenbe­rg jüngst dem Gemeindera­t. Außerdem stellte er das Ergebnis einer Limnologis­chen Untersuchu­ng durch das Gewässerök­ologische Labor vor.

Für die Kanalsanie­rung wurden zwei Lose ausgeschri­eben. Für die „geschlosse­ne Sanierung“fallen Kosten von 62 565 Euro an. Das wirtschaft­lichste von sieben Angeboten kam von der Firma Haas & Hess aus Heiligenbe­rg. Für die bis zu fünf Meter tiefen Abschnitte mit „offener Sanierung“war lediglich ein Angebot eingereich­t worden. Dies kam von der Firma Schöppler, Meßkirch, zum Preis von knapp 392 000 Euro.

Die Gemeinde Wurmlingen hat eine Reihe von wasserrech­tlichen Genehmigun­gen, unter anderem für Regenüberl­äufe und Regenüberl­aufbecken

(RÜB). Die Auswirkung­en der dort erfolgende­n „Regenwasse­rbehandlun­g“wurden in einer limnologis­chen Untersuchu­ng festgehalt­en. Darauf aufbauend soll eine bis Jahresende befristete wasserrech­tliche Genehmigun­g verlängert werden. Allerdings fordert das Wasserwirt­schaftsamt beim Landkreis Tuttlingen zusätzlich „als Nachweisve­rfahren zur Misch- und Regenwasse­rbehandlun­g“die Vorlage einer Schmutzfra­chtberechn­ung. Diese Aufgabe wurde vom Gemeindera­t an das Ingenieurb­üro ITR in Neuhausen ob Eck zum Angebotspr­eis von 7211 Euro vergeben. Aktuell hat das Büro die allgemeine Kanalplanu­ng der Gemeinde „weitgehend erstellt“, so Schellenbe­rg. Der Abschluss sei allerdings zurück gestellt: Die Firma soll in diese Ausarbeitu­ng die Ergebnisse ihrer zur Zeit laufenden Untersuchu­ngen zum Starkregen-Risikomana­gement der Gemeinde „einfließen lassen“.

Im Zuge von künftigen wasserrech­tlichen Entscheidu­ngen könnten durch „weitere Anforderun­gen“zusätzlich­e Kosten auf die Gemeinde zukommen. Nach Gesprächen mit dem Wasserwirt­schaftsamt rechnet Schellenbe­rg mit der Notwendigk­eit eines Bodenfilte­rbeckens. Zumal im Gutachten des beauftragt­en Labors vorgeschla­gen werde, beim RÜB Frauenwies­en einen „bepflanzte­n Bodenfilte­r nachzuscha­lten – mit dem „hochpoliti­schen“Nachsatz, dass dies „letztlich auch zu einer Verbesseru­ng der Wasserqual­ität im Donaustau Tuttlingen“beitrage.

 ?? FOTO: WALTER SAUTTER ?? Das Regenüberl­aufbecken Frauenwies­en (RÜB) hat ein Volumen von 1000 Kubikmeter­n. Es ist damit das größte der drei RÜB auf Gemarkung Wurmlingen. Es hat wesentlich­en Einfluss auf die Gewässergü­te der Elta – dem „Quellfluss“der Donau bei Tuttlingen während der Sommermona­te.
FOTO: WALTER SAUTTER Das Regenüberl­aufbecken Frauenwies­en (RÜB) hat ein Volumen von 1000 Kubikmeter­n. Es ist damit das größte der drei RÜB auf Gemarkung Wurmlingen. Es hat wesentlich­en Einfluss auf die Gewässergü­te der Elta – dem „Quellfluss“der Donau bei Tuttlingen während der Sommermona­te.

Newspapers in German

Newspapers from Germany