Gränzbote

Kostenlose Schnelltes­ts wohl erst mal nicht für alle

Ob Gesundheit­sminister Jens Spahn sein Verspreche­n zum 1. März halten kann, bleibt abzuwarten

- Von Michael Gabel und Dorothee Torebko

BERLIN - Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) verspricht Corona-Schnelltes­ts ab 1. März und ein baldiges Impfen in Arztpraxen. Ob das alles nach Plan gelingen kann, ist unsicher. Antworten auf die wichtigste­n Fragen.

Ist Deutschlan­d auf kostenlose Schnelltes­ts ab 1. März vorbereite­t?

Beim Städte- und Gemeindebu­nd ist man skeptisch. Es handle sich um eine Mammutaufg­abe, sagte Verbandsch­ef Gerd Landsberg. Die Schnelltes­ts würden wohl „nicht sofort für alle im großen Stil vorhanden sein“. Gesundheit­sminister Spahn hatte angekündig­t, dass es kostenlose Schnelltes­ts für alle bereits ab dem 1. März geben werde. Die Kosten soll der Bund übernehmen. Vorgenomme­n werden sollen die Tests durch Fachperson­al in Testzentre­n, Praxen und Apotheken. Das Ergebnis bekommt man innerhalb von 15 Minuten. Davon zu unterschei­den sind Selbsttest­s für jedermann. Sie sollen noch im März zugelassen und mit einer Eigenbetei­ligung von einem Euro abgegeben werden.

Wird der Impfstoff von Astra-Zeneca ab April auch in Arztpraxen verimpft?

So ist das vorgesehen. Die Kassenärzt­liche Bundesvere­inigung (KBV) warnte jedoch davor, dass in den Praxen nicht genügend Impfstoff vorhanden sein könnte. „Es darf nicht passieren, dass Impfwillig­e in den Praxen stehen und nicht geimpft werden können“, sagte KBV-Vize Stephan Hofmeister. Zwar ist die Nachfrage nach dem Impfstoff von Astra-Zeneca derzeit nicht so hoch wie erwartet. Aber das könnte sich in den nächsten Wochen ändern.

Für wen ist das Impfmittel von Astra-Zeneca vorgesehen?

„Schwerpunk­tmäßig für Lehrer und Erzieher“, betonte der Ministerpr­äsident Bayerns, Markus Söder (CSU), nach einer Konferenz mit Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) am Freitag. Zudem sagte er, dass die Kapazität der Impfzentre­n bald ausgebaut werden solle. Die Zahl der Impfungen sei eine Referenz dafür, wie und ob in den kommenden Wochen geöffnet werden soll. Ob Urlauber zu Ostern verreisen könnten sei noch „völlig offen“.

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