Es gibt noch andere Wohnformen
Zum Leitartikel „Alte Träume und neue Wünsche“und „Kampfgebiet Einfamilienhaus“(17.2.):
Eigentlich wollte die Bundesregierung bis 2020 den Flächenverbrauch auf 30 Hektar pro Tag drücken, aber zurzeit versiegeln wir immer noch etwa 60 ha täglich. Boden und Fläche sind wertvolle Güter, durch Versiegelung werden Landwirtschafts- und Naturflächen unwiederbringlich zerstört. Um den immensen Flächenverbrauch (Flächenfraß) zu reduzieren sind flächenschonende und effiziente Bauformen unverzichtbar. Die Bebauungspläne in den Gemeinden richten sich nach dem zu erwartenden Bedarf. Gemeindeverwaltung und Gemeinderat
hätten aber darüber hinaus die Möglichkeit, andere Gründe mit zu berücksichtigen und damit eine Lenkungsfunktion auszuüben. Diese muss nicht durch Verbote ausgeübt werden, es können auch Anreize hilfreich sein. Dazu gehören kleinere bezahlbare Bauplätze. Es gibt außer Einfamilienhäusern und Doppelhäusern noch andere Wohnformen. Spielplätze, Bäume und Sträucher sind besser als Parkplätze, Autos sollten in Tiefgaragen geparkt werden. Man könnte den Dachausbau fördern, ebenso Einliegerwohnungen. Bebauungspläne, in denen nur große Bauplätze mit Einfamilienhäusern und Doppelhäusern angeboten werden, sind nicht mehr zeitgemäß. Nachfolgende Generationen wollen noch unverbaute Landschaften vorfinden beziehungsweise die Möglichkeit haben, selber zu bauen und sei es nur ein Tiny-Haus. Johann Speidel, Schwendi