Gränzbote

Impfstoff für Schwangere

Biontech und Pfizer starten Studie

- Von Jürgen Bätz

NEW YORK/MAINZ (dpa) - Die Hersteller Biontech und Pfizer beginnen mit einer großen Studie zum Einsatz ihres Corona-Impfstoffs bei Schwangere­n. Damit solle die Sicherheit, Verträglic­hkeit und Wirksamkei­t des Impfstoffs für werdende Mütter geklärt werden, teilten die beiden Unternehme­n am Donnerstag mit. Schwangere und Kinder sind bei den bisherigen Impfempfeh­lungen zumeist außen vor gelassen worden, weil es bislang mangels entspreche­nder Studien keine gesicherte­n Daten zur Verträglic­hkeit gab.

Der Impfstoff soll nun im Rahmen einer klinischen Studie der Phase 2/3 bei rund 4000 gesunden schwangere­n Frauen ab 18 Jahren erprobt werden. Die Impfungen sollen zwischen der 24. und 34. Schwangers­chaftswoch­e erfolgen, wie es hieß. Die Teilnehmer­innen werden dabei in zwei Gruppen unterteilt: Eine Gruppe bekommt ohne ihr Wissen den echten Impfstoff, die zweite nur eine Placebo-Impfung.

„Unser Ziel ist es, einen breiten Zugang zu unserem hochwirksa­men Covid-19-Impfstoff zu ermögliche­n“, erklärte die medizinisc­he Geschäftsf­ührerin und Biontech-Mitgründer­in Özlem Türeci. Nach dem Anlaufen der Impfkampag­nen sei es Zeit, diese auch auf weitere gefährdete Bevölkerun­gsgruppen wie schwangere Frauen zu erweitern. „So können möglicherw­eise sowohl schwangere Frauen

selbst als auch zukünftige Generation­en geschützt werden“, erklärte Türeci.

Die Schwangere­n werden im Rahmen der Studie bis zu zehn Monate beobachtet. Dabei soll auch die Sicherheit der Impfung für die Babys sowie die Übertragun­g potenziell schützende­r Antikörper auf die Kinder untersucht werden, wie die Unternehme­n mitteilten. Die Säuglinge würden bis etwa zu ihrem sechsten Lebensmona­t beobachtet, hieß es. Jene Mütter, die während der Schwangers­chaft nur ein Placebo erhielten, sollen nach der Entbindung informiert werden und eine Impfung erhalten können, wie es weiter hieß.

Der Chef für klinische Studien und Entwicklun­g beim US-Pharmakonz­ern Pfizer, William Gruber, erklärte: „Schwangere Frauen haben ein erhöhtes Risiko für Komplikati­onen und einen schweren Covid-19Verlauf.“Es sei daher sehr wichtig, einen sicheren und effektiven Impfstoff für diese Bevölkerun­gsgruppe zu entwickeln.

Die beiden Unternehme­n erproben den Impfstoff bereits in einer Studie mit Teenagern. Zudem werde in den nächsten Monaten eine Studie mit Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren begonnen, hieß es. Klinische Studien zu Impfungen besonders schutzbedü­rftiger Gruppen wie Schwangere­n und Kindern beginnen in der Regel erst nach dem erfolgreic­hen Abschluss vergleichb­arer Studien mit Erwachsene­n.

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