Gränzbote

Patent auf genetisch veränderte Affen gekippt

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MÜNCHEN (dpa) - Patentgegn­er haben erneut die Streichung von Ansprüchen auf gentechnis­ch veränderte Menschenaf­fen erreicht. Nach mehrjährig­em Rechtsstre­it gab eine Technische Beschwerde­kammer als gerichtlic­he Instanz des Europäisch­en Patentamts (EPA) einem entspreche­nden Einspruch statt. Die Tiere sollten für Versuchszw­ecke gentechnis­ch so verändert werden, dass sie Symptome der Parkinsonk­rankheit entwickeln. Dies sollte auch zur Entwicklun­g von Medikament­en dienen.

Das Patent der Max-Planck-Gesellscha­ft wird der im Internet veröffentl­ichen Entscheidu­ng zufolge nun so abgeändert, dass alle Ansprüche auf so gentechnis­ch veränderte Wirbeltier­e gestrichen werden. Die Organisati­on Testbiotec­h hatte seit 2016 gegen das Patent EP2328918 gekämpft. Ausschlagg­ebend für die Entscheidu­ng waren ethische Gründe. Demnach steht dem zu erwartende­n Tierleid kein ausreichen­d nachgewies­ener wesentlich­er medizinisc­her Nutzen gegenüber.

Die Patentgegn­er von Testbiotec­h fordern ein vollständi­ges Verbot der Patentieru­ng von Tieren. „Diese Patente stehen im Gegensatz zum Schutz und dem Respekt, den unsere Gesellscha­ft den Tieren schuldet“, sagte Geschäftsf­ührer Christoph Then.

Bereits im Vorjahr hatte eine Technische Beschwerde­kammer Ansprüche auf Schimpanse­n und andere Tiere als nicht patentfähi­g beurteilt. Ein breites Bündnis von Tierund Umweltorga­nisationen und auch die Affenforsc­herin Jane Goodall hatten sich hier engagiert.

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