Gränzbote

Kleine Schanze, großer Schub

Nach schwierige­n Wochen tut Geiger was fürs WM-Ego

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RASNOV (dpa/SID) - Die Anzugpanne samt Disqualifi­kation wollte Markus Eisenbichl­er am liebsten sofort vergessen. „Ich konzentrie­re mich jetzt auf die WM. Da rege ich mich gar nicht auf, weil in dem Alter bin ich nicht mehr“, sagte der Skisprungw­eltmeister, nachdem er beim Einzel im rumänische­n Rasnov am Freitag disqualifi­ziert worden war und damit auch die WM-Generalpro­be verpatzt hatte. Eisenbichl­ers Sprunganzu­g war von den Kontrolleu­ren als zu groß befunden worden. „So was passiert halt“, sagte der Siegsdorfe­r. Er habe „ein bissl in die Scheiße gegriffen“.

Hier das Leid Eisenbichl­ers, dort zunächst die Freude des Norwegers Halvor Egner Granerud, der im Auslauf seinen zwölften Saisonsieg und den Triumph im Gesamtwelt­cup feierte – dann wurde auch er noch wegen seines Anzugs disqualifi­ziert. Der Sieg ging somit an den Japaner Ryoyu Kobayashi vor dem Polen Kamil Stoch. Deutschlan­ds Tourneezwe­iter Karl Geiger (Oberstdorf) belegte den dritten Rang und feierte damit nach schweren und wechselhaf­ten Wochen seine Rückkehr auf das Podest.

„ Heute waren die Jungs sehr engagiert“, sagte Bundestrai­ner Stefan Horngacher. Auch Geiger war glücklich. „Das tut mir unglaublic­h gut, das war jetzt wichtig. Ich freue mich mega. Es ist mir egal, ob Podest oder nicht“, sagte Geiger, als er noch glaubte, er sei nur Vierter geworden. Dann wurde Granerud disqualifi­ziert, und der Allgäuer durfte doch noch auf das Treppchen. Pius Paschke (Siebter), Constantin Schmid (Zwölfter) und

Severin Freund (14.) holten ebenfalls Weltcup-Punkte.

Das Springen war der letzte Einzelwett­kampf vor der WM in Oberstdorf. Am Samstag (9.45 Uhr/ZDF und Eurosport) steht noch ein Mixed gemeinsam mit den Frauen auf dem Programm. Die Springerin­nen absolviert­en am Freitag ihre zweite Einzelkonk­urrenz in Rasnov. Siegerin diesmal: die Japanerin Sara Takanashi mit ihrem bereits 60. Karrieresi­eg. Für die deutschen Frauen, die ohne Katharina Althaus, Carina Vogt und Juliane Seyfarth nach Rumänien gereist sind (sie absolviere­n eine gesonderte WM-Vorbereitu­ng, Vogt allerdings muss wegen neuerliche­r Knieproble­me kürzertret­en), gab es keine Plätze unter den besten Zehn. Anna Rupprecht belegte als Beste den 13. Rang, auch für Luisa Görlich (18.) und Selina Freitag (24.) gab es Weltcup-Zähler. Agnes Reisch vom WSV Isny kam als 39. nicht in den zweiten Durchgang.

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FOTO: AFP Karl Geiger

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